Nach der Wahl ist diesmal nicht vor der Wahl

Eine Nachlese – einfach und schlicht!

Nicht unerwartet, aber ich hab’s befürchtet: Das größte Wahldebakel der SPD seit 1949 ist eingetreten. Es sind Dinge passiert, die ich nur noch mit Humor ertragen kann.

Ich wollte mir anmaßen, hier eine persönliche Analyse der Wahl vom vergangenen Sonntag  zu schreiben. Außer verwirrten Gedanken zum bösen Geschehen fiel mir aber partout nichts Zusammenhängendes ein. Die Nachdenkseiten kamen mir in den Sinn; wer sonst, wenn nicht Albrecht Müller und sein Team besäßen die Kompetenz, den politischen Schock sachlich und ohne Polemik aufzubereiten. Hier also die Vorab-Analyse der Nachdenkseiten vom Montag nach der Wahl:

Dennoch komme ich nicht umhin, das Wahlverhalten und das Wahlergebnis in unserem Wahlkreis 204 Trier aus meiner ganz persönlichen Sicht zu betrachten.

Katarina Barley, nicht nur meine persönliche Hoffnungsträgerin des Wahlkreises 204 Trier, wird von den christdemokratischen Wahlbürgern abgestraft.

Wie abgrundtief muss die Abneigung gegen die SPD sein, wenn selbst eine populäre Sozialpolitikerin wie Katarina, die derzeit noch Bundesfamilienministerin (und kommissarisch Andrea Nahles als Bundesarbeitsministerin vertritt) in der GroKo ist, so wenig Wertschätzung erfährt. Dass sie dennoch über eine gute Platzierung auf der SPD-Landesliste im neuen Bundestag wieder präsent sein wird, ist ein kleiner Trost.

Ich will keinesfalls jemand zu nahe treten, wenn ich mich persönlich echauffiere über das Wahlergebnis im Wahlkreis 204 Trier. Dass der CDU-Kandidat, den kaum jemand kannte, im ersten Versuch die Latte sicher überspringt und den Wahlkreis gewinnt, hängt vermutlich damit zusammen, wie es ein Alt-Sozialdemokrat mal beschrieben hat:

Stelle einen Besen irgendwo im Dorf auf, schreibe CDU auf den Stiel und er wird mit Sicherheit gewählt.

Mit Sicherheit wird man mir mit diesem Vergleich Wählerbeschimpfung unterstellen;
sei’s denn!

Diese (etwas boshafte) Geschichte könnte man direkt anwenden, denn nach den Aussagen vieler Freunde und Bekannten in meinem Umfeld, kannte keiner den CDU-Wahlkreiskandidaten Andreas Steier aus Pellingen; und wie immer nach Wahlen hat niemand gewählt, worüber man sich wundert.

Die Bürgermeisterwahl in Konz und Verbandsgemeinde Konz

Im weitesten Sinn gilt die gleichnishafte Besengeschichte auch für den Ausgang der Bürgermeisterwahlen in der Verbandsgemeinde und in der Stadt Konz.

Hierzu fällt mir dann auch das Bibelgleichnis vom Kamel ein, dass eher durch ein Nadelöhr geht, als dass ein(e) Sozialdemokrat(in) ins Konzer Rathaus kommt. Da muss was Wahres dran sein, wenn drei Evangelisten (Markus, Lukas und Matthäus) dies laut Bibel offenbaren.

Uns treuen Sozialdemokraten bleibt jetzt zunächst abzuwarten, in wieweit der Kopf des Fisches in Berlin sich nun erneuert. Die Worte hör ich bereits wohl; doch allein, mir fehlt der Glaube.

Dieser Beitrag wurde unter Deutschland, Wahlen veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.