Westlicher Lustgewinn oder Realitätsverweigerung

General a.D. Harald Kujat stellt sich gegen den Einheitsbrei der westlichen Kriegsberichterstattung

Vorschaubild: Biden und Putin – Allein sie entscheiden über Krieg und Frieden in der Ukraine.

Wie lange uns das Kriegsgeschehen in der Ukraine noch beschäftigen wird, ist zur Zeit nicht absehbar. Wer sich tagtäglich mit der Kriegsberichterstattung in den westlichen Medien zufrieden gibt, zufrieden geben muss, trifft regelmäßig auf das westliche Wunschbild, dass Russland diesen Krieg verliert, verlieren soll, verlieren muss. Das gehört wohl auch zum Wunschbild der deutschen Bundesregierung. Die Folgen sind uns schon auf die Füße gefallen und sie werden sich noch um Potenzen steigern.

Harald Kujat, General a.D. – vormals Generalinspekteur der Bundeswehr und von 2002 bis 2005 Vorsitzender des NATO-Militärausschusses im ntv-Interview vor etwa zwei Wochen. Thema: Alte Sowjet-Systeme im Einsatz – Kujat: “Russland hält strategisches Potenzial zurück” | ntv (13 Minuten). Bild: Screenshot ntv
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Der bloße Alltagskonsum unseren TV- und Printmedien, sowie einseitig orientierten Nachrichtenplattformen, findet vielerseits Befriedigung über die Scheintatsache, dass der westlich-ideologisch gewünschte Kriegsausgang in unbestimmter Zeit erfolgen wird. Dass Russland diesen Krieg nicht gewinnen darf, ist der Tenor westlicher, deutscher Politik und in den Gazetten sowie in den TV-Nachrichten. Realitätsverweigerung ist, wie schon so oft in der jüngeren Vergangenheit, eine ausgeprägte Eigenschaft der deutschen Außenpolitik.

ntv-Reporterin Nele Balgo führte die beiden hier imple-mentierten Gespräche mit General Kujat. Screenshot ntv

Meine Suche nach realistischen Einschätzungen und Einblicken in den Ukrainekonflikt glaube ich in den Videos gefunden zu haben, die der Privatsender ntv mit dem nicht in die Öffentlichkeit drängenden General a.D. Harald Kujat führte. Kujats Credo, „Ich halte es für abwegig, von Sieg oder Niederlage zu sprechen“, wird untermauert von seiner Aussage, es müsse in der Ukraine dringend einen „Verhandlungsfrieden“ geben, um Leid und Zerstörung zu beenden. In den Interviews macht er auch deutlich, wer für die Hemmnisse für Frieden in der Ukraine verantwortlich ist. In erster Linie dürften das unsere “Freunde” auf der anderen Seite des Atlantiks sein, die vorgeben was Deutschland/Europa tun darf und soll. *)

Als Mann mit dem tiefsten Einblick und dem besten Durchblick zu den militärischen Gegebenheiten sowohl in Russland, der Ukraine und dem gesamten NATO-Raum dürfte insbesondere General a.D. Harald Kujat gelten. Seine militärischen Expertisen, frei von politischem Einfluss, sollten, um der Wahrheit nahe zu kommen, den von unseren überwiegend nicht neutralen Medien erzeugten Blick ins Licht der Wirklichkeit rücken.

Harald Kujat, General a.D., im weiteren ntv-Interview vor vier Wochen zum Thema: “Man kann eine Nuklearmacht nicht besiegen” Bild: Screenshot ntv
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Statt mit tiefgreifenden Bemühungen Friedensdiplomatie zu betreiben, wird die Kriegsmaschinerie von den politisch Verantwortlichen und den Medien weiter angeheizt; soweit, bis der letzte Ukrainer tot ist?
Und die penetraten Schlussfolgerungen der Nachrichtenmacher:
“Unsere Berichte zum Verlauf des Krieges oder zu Opferzahlen durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Seite können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.”

*) Was zu tun ist, sagen uns die “Freunde”:
“USA offen für Lieferung deutscher Kampfpanzer an Ukraine”.
So steht heute auf Seite 5 des Trierischen Volksfreundes (TV) geschrieben. Weiter heißt es im dpa-Artikel des TV:
Die USA haben kein Problem mit der Lieferung deutscher Kampfpanzer vom Typ Leopard 2-Panzer oder deutscher Patriot-Flugabwehrsysteme in die Ukraine. […]. “Es ist Deutschlands Entscheidung, was Deutschland tut,” sagte US-Vizeaußenministerin Wendy Sherman während ihres Deutschland-Besuchs in Berlin vor Journalisten. […].


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Eine Antwort zu Westlicher Lustgewinn oder Realitätsverweigerung

  1. Henri Juda sagt:

    besten Dank
    ich beginne auch von der NATO embedded Presse immer skeptischer zu werden .

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