RT Deutsch – seit 2014 als deutschsprachiges russisches Netzwerk mit Sitz in Berlin
Für westliche Medienkanäle ist es „Putins Propagandakanal“ oder genauer „Putins-Auslands-Propagandakanal“. Letzteres passt besser zur Kriminalisierung all dessen, was nicht aus westlicher Sphäre stammt. Der deutsche Ableger der russischen Nachrichtenquelle berichtet über Ereignisse aus aller Welt, die nach Vorstellungen der westlichen freien Presse besser unter der Decke bleiben sollen. Abweichungen von westlicher Sicht sind nicht im Sinne freier und demokratischer Entfaltung. Zweifel sind nicht erwünscht.
Als Abonnent des Newsletter RT Deutsch – in der Selbstdarstellung ironisch als „Der meistgefürchtete Newsletter der Republik“ benannt – eröffnet sich mir die Alternative, die hierzulande überquellende westliche Informationsflut zu sortieren. Die tagtäglich „gut aufgemachten“ aber häufig zweifelhaften Botschaften westlicher Nachrichtenkanäle bedürfen der differenzierten Betrachtung und folglich auch einer solchen Bewertung.
„Verifizieren“ ist heutzutage das fremdwörtliche Ersatz-Verb, das die Richtigkeit einer Sache bestätigen soll – oder auch nicht. Nichts kann den kritischen Geist stärker beflügeln, als bei der Betrachtung der einen Medaillenseite auch die andere Seite zu kennen.
Es sind nun mal die berühmten sprichwörtlichen zwei Seiten einer Medaille, die den Horizont erweitern (können). Deshalb lese ich auch intensiv die Nachrichten von RT Deutsch.
Wer hat Angst vorm schwarzen (roten) Mann?
Der Volksmund spricht von der Furcht des Teufels vor dem Weihwasser. Gleiches gilt besonders für konservative westliche Kreise, die sich zu den „Guten“ zählen und die politisch Andersgläubigen des „Bösen“ bezichtigen. Bedauerlicherweise ist diese Denke bis in politische links-progressive Kreise etabliert.
Bei meiner positiven Beschreibung von RT Deutsch sollte auch eine kritische Stellungnahme nicht fehlen. Bento – das junge Magazin vom SPIEGEL hat das Negativum bereits 2016 beschrieben:
Die Reaktionen unserer westlichen und etablierten Medien zu RT Deutsch wird besonders deutlich, wenn Bento – das junge Magazin vom SPIEGEL, einen Undercover in die feindliche Redaktion entsendet und einen sogenannten „Tatsachenbericht“ verfasst und veröffentlicht.
Man braucht über die Wertigkeit eines solchen Pamphlets jedoch nicht weiter nachzudenken, wenn man den Spiegel-Skandaljournalisten und Hochstapler namens Claas Relotius und die dazugehörige 2018 aufgedeckte Skandalgeschichte kennt. Um diesen Spiegel-Schock zu beschreiben gilt die Volksweisheit: Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen!
Die getroffenen „bellenden Hunden“ sollten schweigen, denn sie wissen oft nicht was sie schreiben; wissen aber, in wessen Auftrag sie schreiben.