Atlantikbrücke – der deutsch-amerikanische Verein

Atlantikbrücke e.V. – überparteilich und gemeinnützig?

Der Verein nennt sich Atlantikbrücke e.V., wurde 1952 gegründet und zählt heutzutage über 500 Mitglieder, allesamt führende Persönlichkeiten aus Politik, Medien, Wirtschaft, Wissenschaft sowie Bank- und  Finanzwesen. Als ich vor längerer Zeit zum ersten Mal Einblick in die Mitgliederliste bekam, entfuhr es mir : ohGottohGott!
Beschriebenes Ziel des Vereins ist die militärpolitische “Brücke” zwischen der Siegermacht aus dem 2. Weltkrieg, den USA, und der Bundesrepublik Deutschland.

Politik- und Medienberatung dürften in der Hauptsache den Zweck bestimmen. Wen wundert’s dann, dass wir mit Nachrichten “versorgt” werden, die den Eindruck vom guten Westen und dem bösen Osten vermitteln sollen. Dafür sorgen die Protagonisten auf beiden Seiten des Atlantiks. Man spürt, woher der Wind weht.

Eines muss man Institution Atlantikbrücke lassen: Sie versteckt ihre Ziele nicht und macht auch einen großen Teil ihrer prominenten Mitglieder namentlich publik. Es lohnt sich, diese Mitgliederliste auf Wikipedia einzusehen und man darf staunen, wer sich so unter der Atlantikbrücke versteckt. Keine der deutschen etablierten Parteien, ob schwarz, rot, grün oder gelb, fehlt in der Liste. Ohne hier Namen direkt zu nennen; alles was Rang und Namen in der Politik, Medienlandschaft und in der Wirtschaft besitzt, ist etabliert. Kaum jemand von ihnen wird gegen die Interessen seines Vereins schreiben oder sonst wie agieren.

Wobei wir dann angelangt wären bei der täglichen Verwunderung über die uns täglich servierten Informationen, ob falsch oder richtig. Hier mögen die folgenden aktuellen Beispiele gelten, die man unter einseitigen und linientreuen Berichterstattungen über sich ergehen lassen muss.

Beispiel: Ukraine
Russland (Putin) habe die Halbinsel Krim annektiert. Eine der hartnäckigsten Behauptungen aus dem  westlichen Lager (Nato und EU) wird von den Leitmedien aufrecht erhalten.
Dass es doch noch nicht so ganz schlimm um unsere Journaille bestellt ist und die Wahrheit doch noch andere Orientierungen ans Tageslicht bringt, dafür bietet ein umfangreicher Beitrag in der FAZ vom 7. April 2014  Aufklärung zur sog. Annexion der Krim. Der erste Satz eines vierseitigen Aufsatzes von Professor für Strafrecht und Rechtsphilosophie, Reinhard Merkel, Hamburg, lautet hier:

Prof. Dr. Reinhard Merkel, Foto: Heinrich-Böll-Stiftung/xpress

Hat Russland die Krim annektiert? Nein!
Angesichts der üblichen Atlantikbrückenstandpunkte zum Thema Krim darf man davon ausgehen, dass Professor Merkel das Thema rein rechtswissenschaftlich und ohne Fremdbeeinflussung bearbeitet hat.
Aus Sicht des russischen Präsidenten Wladimir Putin darf man es auf den einfachsten Nenner bringen: Ehe Nato und Amerikaner über die Ukraine die Krim in Beschlag nehmen, stellte er die alten (russischen) Rechte wieder her. Mit Zustimmung der Krim-Bevölkerung hat Putin die Krim an Russland zurück geführt.
Wem das nicht bekannt ist, sollte es hier erfahren: 1954 hat der sowjetische Generalsekretär Nikita Chruschtschow, selbst Ukrainer, die Krim an die Ukraine verschenkt.

Beispiel: Giftgasangriff in Syrien
Lutz Herden, Redakteur Politik bei Jakob Augsteins Wochenzeitung “der Freitag”, schreibt von unerhörter Dummheit, wenn der neue amerikanische Außenminister Tillerson einerseits noch am 2. April 2017 ansagt, dass das syrische Volk langfristig über das Schicksal Assads entscheiden müsse. Eine unerhörte Dummheit Assads müsse es sein, militärisch das wieder einzureißen, was eben noch politisch greifbar erscheine. Und dann am 4. April 2017 einen Giftgasangriff befehlen?
Weiter schreibt Lutz Herden: “In der medialen Reflexion des Geschehens bleibt diese offenbare Absurdität weitgehend ausgeblendet.”

Nicht so der “Verein zur Förderung unabhängiger journalistischer Berichterstattung e.V.”
Die unabhängigen Journalisten dieses Vereins treten den umstrittenen Schuldzuweisungen der “militärpolitischen “Brücke” namens Atlantikbrücke entgegen.  Sie entlarven den auffälligen Mainstream westlicher Berichterstattung als “postfaktisch” oder, wenn es sich offensichtlich um Lügen handelt, als „Fake News”.

Mehr hierzu: Wahrheit am Beispiel der Giftgasverbrechens in Syrien 

All dies vor der heute bekannten Tatsache, dass es keine Zweifel mehr gibt, dass  der Sarin-Angriff am 21. August 2013, mit mehr als 1.000 Toten, der Al-Nusra-Front zugeordnet wird.

Kenner der Syrischen Szene, u.a. der anerkannte Nahostexperte Michael Lüders, wissen mehr. Lüders und andere trauen sich nicht, die Schuldigen zu nennen, weil bisher niemand es sicher weiß. Umso erschreckender ist es, wenn bundesdeutsche (auch Bundeskanzlerin und Bundesverteidigungsministerin) und amerikanische Spitzenpolitiker dreist und ohne jeglichen Beweis dem syrischen Präsidenten Assad das Giftgasmassaker anlasten. Schlimm genug, dass so etwas in unserer Welt geschieht. Aber noch einen giftigen Lügenkocktail draufzusetzen, passt zum deutschen Atlantikbrückengehorsam.

 

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