Tawern/Könen am 1. Dezember 2015 – Ein Update zum Beitrag vom 21. Juli 2015: Weiterbau an der „Umgehung B 51 neu“.
Ein überraschender Baustopp wegen Insolvenz des beauftragten Unternehmens ließ böse Befürchtungen aufkommen, dass eine jahrelange Verzögerung des Bauvorhabens und eine Kostenexplosion auf halber Strecke nicht auszuschließen sind. Es kam anders; dem Landesbetrieb Mobilität gelang es, eine Bietergemeinschaft aus dem ersten Ausschreibungsverfahren für die Weiterführung des Vorhabens zu gewinnen. Nach dem offiziellen Start der neuen Auftragnehmer Ende September 2015 hat sich einiges getan. Nach priorisierter Fertigstellung der K 112 neu (von Tawern zur
B 51) steht nach 2-monatiger Sperrung die Öffnung unmittelbar bevor.
Neue Einsichten und Aussichten auf die Großbaustelle vor den Toren der Gemeinde Tawern:
Die Fotoserie, aufgenommen am 1. Dezember 2015, zeigt den Baufortschritt.
Als Fertigstellungstermin hat der LBM das Jahr 2017 avisiert. Jedenfalls steht das so auf den neuen Baustellenschildern.
Ende des Updates vom 1. Dezember 2015
Beginn des Berichtes vom 21. Juli 2015
Ein Bilderbogen für alle, die nicht selbst sehen und miterleben können, wie der Wahnsinn ein Gesicht erhält.
Die seit vielen Jahrzehnten von einer Könener Bürgerinitiative erkämpfte Umgehungsstraße B 51 neu bekommt ein Gesicht. Dass mit der jetzt laufenden Realisierung auch der Wahnsinn ein Gesicht bekommt, war nicht absehbar, ist aber wohl der gigantischen Verwüstung des Landschaftsbildes geschuldet. Kein Zeitgenosse konnte erahnen, dass die Ortsumgehung zu einer solch kolossalen Angelegenheit ausarten sollte.
Was wir meinen, zeigt die folgende Bildergalerie der Großbaustelle vor den Toren der Gemeinde Tawern und die bereits fertiggestellten Überquerungs- bzw. Unterführungsbauwerke im gesamten Verlauf der B 51 neu. Die Bauwerksnummern (z.B. Bw 4) sind im hier verlinkten Plan des Landesbetriebes Mobilität (LBM) Umgehungsstraße B 51 neu zu erkennen.
Nach derzeitigem Stand ist die weiterführende Umgehungsstrecke vom hier beschriebenen Abschnitt bei Tawern einschließlich der bereits errichteten Kreuzungsbauwerke bis zur Einmündung B 419 zur Zeit noch im nachvollziehbaren Straßenneubauzustand.
Die Galerie öffnet sich durch Mausklick auf ein Foto.
Verwüstung des Landschaftsbildes
Wer denn glaubte, dass die seit Menschengedenken geforderte Straßenbaumaßnahme eine einfache wird, der kommt derzeit nicht aus dem Staunen heraus. Ein großes Fragezeichen muss man setzen, angesichts der gewaltigen Dimensionen an Erdbewegungen und der schon als brutal anzusehenden Eingriffe in die Landschaft. Wir beschreiben hier in erster Linie lediglich den Bereich der künftigen Anbindung der B 51 alt zur B 51 neu, der künftig neuen kreuzungsfreien Anbindung der K 112 an die B 51 neu sowie die Unterführung der bisherigen K 112 zur B 51 alt bei Tawern.
Mit Sicherheit werden Autofahrten über den neuen B 51-Umgehungsabschnitt künftig einfacher für die Automobilisten und ohne Belästigungen der Könener verlaufen. Aber es muss hinterfragt werden: Musste das auf diese aufwendige und landschaftsfressende Art und Weise sein? Wir meinen Nein!
Aufmerksamkeit erregten seit dem 30. Juni 2015 die Schlagzeilen in der regionalen Presse, die der Trierische Volksfreund in Form hinterfragter Feststellungen veröffentlichte:
- Könener Ortsumgehung: Stillstand auf der Großbaustelle
- Arbeiten an Könener Umgehung ruhen weiter – Baufirma begründet Baustopp bisher nicht
- Stillstand an Könener Umgehung hält an
- Baustopp an der B 51 neu: Baufirma Betam meldet Insolvenz an
- B 51 neu: Insolvenz führt zu Verzögerungen
lauteten die Schlagzeilen.
Das plötzliche Interesse stieg weiter, als im Zuge der Baumaßnahme die über einen längeren Zeitraum gesperrte K 112 aus Richtung Tawern zur B 51 in Form eines dringlichen Provisorium vorzeitig wieder durchgängig gemacht werden musste.
Eine Vollsperrung der B 419 zwischen Wasserliesch und Oberbillig erforderte über einen Zeitraum von ca. 10 Wochen die Umleitung des gesamten Verkehrs.
Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) hatte wegen Erneuerung der Fahrbahndecke an dem gesperrten Teilstück der B 419 ab 15.06.2015 die einzig mögliche Umleitung über Temmels – L 136 – Tawern, durch die Ortslage Tawern zur K 112 an die B 51 eingerichtet.
Die Öffnung der K 112 zur B 51 wurde zur blechgewordenen Schlange, die Tausende von Verkehrsteilnehmer täglich durch die Dörfer und an der Großbaustelle vor den Toren Tawerns vorbeischlängeln und staunen lässt.
Um es vorab zu umschreiben: Bürgerinnen und Bürger aus Tawern und den danach folgenden Gemeinden wie Mannebach, Onsdorf, Wincheringen, Temmels und weiter, würden den Bereich der K 112 von und nach Könen und deren Kreuzungsbereich bei Tawern mit der neuen B 51 nicht mehr wiedererkennen, wenn sie nach langer Zeit nochmals heimatliche Gefilde zu Gesicht bekämen.
Als pragmatisch denkender Mensch stellte man sich die seit Jahrzehnten geforderte Umgehungsstraße zur Entlastung der Bürgerinnen und Bürger Könens als einfache Straßenbaumaßnahme vor, die, angepasst an die gegebene leicht wellige Landschaftsstruktur, mit einigen höhenausgleichenden Erdbewegungen zu realisieren gewesen wäre. Als sparsamer und wirtschaftlich denkender Bürger hätte man den machbaren einfachen Weg gewählt und die geplante Trasse landschaftsschonend geplant und gebaut.
Vielleicht sind in 10 bis 15 Jahren die Wunden in der Landschaft verheilt; für die nachfolgenden Generationen war das dann schon immer so.