Historiker Christopher Clark sagt und schreibt was viele denken
Uns als Fernsehzuschauer ist das Angesicht von Christopher Clark ein vertrautes. Der am 14. März 1960 in Sydney geborene Historiker überrascht immer wieder mit seiner unnachahmlichen Art und Weise, Geschichtswissen zu interpretieren. Er lebt in Großbritannien und ist 2015 von Königin Elisabeth II. zum Ritter geschlagen worden.
Also – Sir Christopher Clark.
Der australische Historiker mit der angenehmen sonoren Stimme zieht mit seinen Geschichten aus der Geschichte sein Publikum in den Bann.

Aus Wikipedia: „Christopher Clark lehrt als Professor für Neuere Europäische Geschichte am St. Catharine’s College in Cambridge und arbeitet als Regius Professor of History an der University of Cambridge. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte Preußens und der Erste Weltkrieg. In seinem 2012 veröffentlichten Werk The Sleepwalkers relativierte er die These von der Hauptverantwortlichkeit des Deutschen Reiches am Ersten Weltkrieg. Für seine Verdienste um die anglo-deutschen Beziehungen wurde Clark 2015 von Elisabeth II. zum Ritter geschlagen.“
Es lag weniger in meiner Absicht Christopher Clark zu beschreiben; vielmehr hat mich ein Beitrag von Weltwoche-Redakteur Wolfgang Koydl in der schweizerischen Wochenzeitung „DIE WELTWOCHE“ angefacht. In dem Artikel, der Clark zitiert, bricht dieser eine Lanze für den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz. Dass diese Lanze auch meiner Intention entspricht, ist rein zufällig.
Überschrieben mit …
„Nicht Schlafwandler, aber Autopilot: Eindringlich warnt der Historiker Christopher Clark den Westen, einen kühlen Kopf zu behalten“
Damit meint Clark wohl die Erklärungen der politischen Konkurrenz im Deutschen Bundestag und gewisser deutscher Medien, der Kanzler sei zu zögerlich in seinem Regierungshandeln. In einem bemerkenswerten Satz, der eindringlich vor den großen Vereinfachern warnt, klingen die Gedanken des australischen Historikers so:
„Bundeskanzler Olaf Scholz, der sich weigert, ins Kriegsgeheul einzustimmen. Seine Zögerlichkeit, so Clark, «geziemt sich auch für einen Staatsmann einer friedliebenden Nation».„
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Christopher Clark ist derzeit ein gefragter Erklärer seines Geschichtsverständnisses aus zwei vergangenen Weltkriegen und dem derzeitigen Russland-Ukraine Krieg. Im Interview mit der Deutschen Welle (DW) wird seine allgemeine Haltung aus geschichtlichem Vergleich deutlich; auch die Gefahr eines dritten Weltkrieges wird im Gespräch mit Louisa Schaefer gegenständlich.
„Als der [russisch-ukrainische] Konflikt begann, zumindest bevor der eigentliche Krieg ausbrach, fühlte ich mich an die Situation vor 1914 erinnert. Ich stellte mir vor, dass es Putins Plan sein könnte, 200.000 Mann an die Grenze zur Ukraine zu schicken und sie dann wieder zurückzuziehen, nachdem er den Westen oder die Ukraine selbst zu Zugeständnissen gedrängt hatte.“
Ein Textauszug, der erkennen lässt, dass auch er (Clark) nicht mit dem kriegerischen Überfall rechnete.
Was der Erste Weltkrieg mit Putins Angriffskrieg gemein hat