“Gerechtigkeit” versus “Himmelschreiende Ungerechtigkeit”

Orientierungsstoff für Kanzlerkandidat Martin Schulz

Andrea Nahles, seit 2013 Bundessozial- und Arbeitsministerin ist verantwortlich für den 5. Armuts- und Reichtumsbericht für das Jahr 2017. Wie die Bundesregierung den Bericht mit Weichmachern behandelt, ist unter dem Link zur Süddeutschen Zeitung nachzulesen. Foto:  SPD Parteivorstand / Susie Knoll / Florian Jaenicke

Für den Armuts- und Reichtumsbericht 2017 ist Bundesarbeits- und Sozialministerin Andrea Nahles (SPD) verantwortlich. Genehmigt und freigegeben wird er von der Bundesregierung nach entsprechender Glättung; Glättung im Sinne von  Wahrheitsvernebelung.
Man braucht keine hochtrabenden wissenschaftlich begründeten Argumente zu bemühen, will man den Zustand in unserem doch so wohlhabenden Land so beschreiben, dass eigentlich alle es verstehen können. Unter “alle” sind sowohl diejenigen zu verstehen, die als reichstes Hundertstel(!) der Deutschen ein Drittel des gesamten Privatvermögens besitzen, als auch diejenigen, die, wie ein Leserbriefschreiber im Trierischen Volksfreund es richtigerweise ausdrückt, das riesige Heer der Zinssklaven verkörpern.

Wer soll einen 600-seitigen Bericht lesen? Diejenigen, die als Zielgruppe gelten, können und wollen wohl kaum die Zeit hierfür aufbringen. Der Bericht hilft ihnen nicht weiter, wie die Geschichte zeigt. Wenn dann auch noch Schönheitskorrekturen durch die Bundesregierung die Wahrheit “abmildern”, dann wird der von Sozial- und Arbeitsministerin Andrea Nahles gestrickte Bericht vollends zur Farce. Wie das so läuft, zeigt ein Beitrag der Süddeutschen Zeitung unter:

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/armut-in-deutschland-regierung-strich-heikle-passagen-aus-armutsbericht-1.3295247

Unzensiert und verständlich dagegen erscheint die o.g. Zuschrift von Herrn Reimund Weichsel aus der Eifel, die ich nachfolgend ungekürzt veröffentlichen darf. Hier schreibt der Trierische Volksfreund am 22. April 2017 :

Zu unserem Artikel „Armutsbericht attestiert dem Land soziale Spaltung
(TV vom 13. April):
Das reichste Hundertstel der Deutschen besitzt ein Drittel des gesamten Privatvermögens. Auf der anderen Seite gehört der ärmeren Hälfte der Bundesbürger sage und schreibe mal gerade ein Prozent des deutschen Gesamtvermögens.
Diese himmelschreiende Ungerechtigkeit scheint aber weiter keinen aufzuregen.
Es ist wesentlich einfacher, eine Milliarde zu verdoppeln, als durch ehrliche Arbeit das eigene Häuschen abzubezahlen.
Wir haben ein feudalistisches Geldsystem, das auf Zins und Zinseszins beruht. Ganz oben in der Pyramide, wo das „ganz große Geld” thront, sitzen die Feudalherren, die Plutokraten und Geldsystembetreiber, die reichsten, mächtigsten und gierigsten Menschen, welche man sich überhaupt vorstellen kann.
Danach kommen die „Normal-Reichen” mit einem Eigenkapital von mindestens einer halben Million Euro.
Ganz unten in der Pyramide steht das riesige Heer der Zinssklaven, die den gesamten Vermögenstransfer von unten nach oben erwirtschaften müssen.
Die große Masse der Menschen lebt heute tatsächlich in Sklaverei. Dies ist kein Vergleich, sondern Realität. Wer zu wenig Kapital hat, muss ständig für Miete, Zinsen und Steuern schuften, auch ohne selbst einen Kredit aufgenommen zu haben.
Durch die Spirale von immer stärker wachsender Verschuldung auf der einen und immer schneller wachsendem Vermögen auf der anderen Seite wird die Umverteilung von Fleißig nach Reich durch Zinsen und Steuern automatisch immer dynamischer.
Die Kurve steigt exponentiell.
Wer sich an Moral und Ethik hält, wer als Idealist der Gesellschaft Nutzen stiftet und ehrlich arbeitet, der kann der Zinsfalle kaum entkommen.
Wer sich hingegen dem Materialismus und Zinswucher hingibt, andere Menschen belügt und betrügt und ihnen geschickt das Geld abjagt, der kassiert Zinsen, Boni, Abfindungen, Provision, Diäten, Yachten, Schlösser, Dienstwagen und so weiter, ganz ohne Fleiß, nur durch den Verkauf des eigenen Gewissens und der Menschen, die einem vertraut haben.
Diese Negativ-Selektion aber führt logisch und konsequent zum Zerfall der Gesellschaft.

Es ist wie am Ende eines Monopoly-Spiels, in dem schon alle Straßen, Alleen, Häuser, Bahnhöfe, das Elektrizitätswerk und das Wasserwerk vergeben sind. Wer nichts davon besitzt, soll nun im Kreis laufen – also arbeiten. Doch das Geld, das man dafür bei Erreichen von „Los” bekommt, das Einkommen, reicht nicht mehr aus, um über die Runden zu kommen – das Spiel ist aus!

Einem der Gebrüder Rothschild wird folgendes Zitat aus dem Jahr 1863 zugesprochen:
„Die wenigen, die das System verstehen, werden dermaßen an seinen Profiten interessiert oder so abhängig von seinen Vorzügen sein, dass aus ihren Reihen niemals eine Opposition hervorgehen wird. Die große Masse der Leute aber, geistig unfähig zu begreifen, wird seine Last ohne Murren tragen, vielleicht sogar ohne je Verdacht zu schöpfen, dass das System gegen sie arbeitet.”

Reimund Weichsel, Wallendorf

Weitere aufschlussreiche Leserbriefe von Reimund Weichsel unter folgendem Link:

Ein Stapel 500er.

 

 

 

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