Götz Aly – unverdächtig, ein Falschredner und Verschwörungstheoretiker zu sein
Götz Haydar Aly , geb. 3. Mai 1947, ist ein Nachfahre des königlich-preußischen Kammertürken*) Friedrich Aly und ein Enkel des Philologen Wolfgang Aly. Er besuchte Volksschulen und Gymnasien in Heidelberg (1954–1956), Leonberg (1956–1962) und Gräfelfing (1962–1967), wo er am Kurt-Huber-Gymnasium 1967 das Abitur ablegte. 1967 und 1968 ging er auf die Deutsche Journalistenschule in München. Anschließend studierte er bis 1971 Geschichte und Politische Wissenschaft an der FU Berlin.
*) Kammertürke: War zum Ende des 17. Jahrhunderts und im 18. Jahrhundert ein persönlicher Diener am Hof für eine Person, die dem höheren Adelsstand angehörte. Die Bezeichnung wurde unter Friedrich III. von Brandenburg eingeführt, der für seine zweite Frau, Sophie Charlotte, zwei Türken aus der siegreichen Schlacht bei Ofen – dem heutigen Budapest – im Zuge des Großen Türkenkriegs gegen das Osmanische Reich im Jahre 1686 als Leibdiener verpflichtete, nachdem diese zum Christentum konvertiert waren.
Soweit die Kurzbeschreibung des deutschen Politikwissenschaftlers, Historikers und Journalisten, der, befreit von der Hauptströmung westlichen Denkens, sich den bereinigten Blick auf die jüngste Vergangenheit und die Gegenwart bewahrt hat.
Götz Aly analysiert die Sicht Wladimir Putins auf den Zweiten Weltkrieg und entdeckt in der historischen Betrachtung eine aktuelle Botschaft des russischen Präsidenten an den Westen. Der russische Staatspräsident stellt in seiner jüngst erschienenen Botschaft zum 75. Jahrestag des Kriegsendes die durch Fakten unterlegten Gründe dar, deren Grundlagen von gestandenen Historikern belegt sind.
Eine Botschaft, die, sofern sie in der westlichen Machthemisphäre durchdringt, das Bild von den bösen Russen, wie es die freien(!)westlichen Medien in falscher Interessenswahrnehmung immer wieder propagieren, richtig stellt.
Die Berliner Zeitung
schrieb am 7. Juli 2020 unter anderem:
„Putins wichtigstes Argument lautet: Der deutsch-sowjetische Nichtangriffspakt von 1939 sei die Folge fortgesetzter diplomatischer und militärischer Demütigungen des Westens gewesen, denen die Sowjetunion wehrlos ausgesetzt gewesen sei. Mit Recht bezeichnet er das Münchner Abkommen von 1938 als den zentralen Sündenfall. Zutreffend spricht er vom „Münchner Komplott“, das die Zerschlagung der Tschechoslowakei einleitete. Verhandelt hatten es die Premierminister Großbritanniens und Frankreichs mit den Diktatoren Mussolini und Hitler, während die Sowjetunion gegen das Abkommen Sturm lief, aber von den Verhandlungen ausgeschlossen wurde. Anders Polen. Dessen damalige Führer annektierten mit Hitlers Hilfe das verkehrstechnisch wichtige tschechische Grenzstädtchen Český Těšín (Teschen) mit dem umliegenden Olsagebiet. „Auch Polen kreiste einem Aasgeier gleich über dem tschechischen Leichnam“, kommentierte Winston Churchill in seinen Memoiren.“
Den kompletten Text von
„Gemeinsame Verantwortung vor Geschichte und Zukunft“
Putin_Verantwortung_20200619
habe ich einer anderen seriösen Publikation, den NachDenkSeiten, entnommen und kann hier gelesen und/oder im PDF-Format heruntergeladen werden.
Auch die Internetseite der Botschaft der Russischen Föderation in Deutschland bietet die Botschaft Putins an.
Eines der prägnantesten Ereignisse der Zeit nach dem Endes des Kalten Krieges war wohl die Rede des russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin im Deutschen Bundestag und in deutscher Sprache am 25. September 2001.
Einzigartig, einmalig und hier nachzulesen.
Dass heutzutage wiederum deutsche Soldaten und NATO-Truppen an der Grenze zu Russland mit angeblichen Manövern provozierend präsent sind, passt wiederum in die westliche Philosophie „Guter Westen, böser Osten“, wobei mit Osten Russland im Fokus des friedlichen Westens steht. Wir leben in keiner guten Zeit!