Historiker Wolfgang Bittner regt sich auf, zu Recht!
Als mir gestern, 14.12.2021, bei den NachDenkSeiten (NDS) das Symbolbild mit den umgefallenen Schachfiguren und dem überlagerten Text
“Vorbereitungen auf den Ernstfall”
auf der drappierten US-Flagge entgegen leuchtete, war natürlich die Neugier geweckt.
Hinzu kam die Nachricht von Professor Dr. Mohssem Massarrat, die mich auf den brandaktuellen Inhalt eines Gastbeitrages von Dr. Wolfgang Bittner hinwies. Nach schnellem Querlesen war ein weiterer Artikel der Selbstauftrag für den Folgeblog.
Professor Massarrat schrieb folgendes:
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freundinnen und Freunde,
anbei erhalten Sie eine lesenswerte Analyse des Historikers Wolfgang Bittner von der heutigen Ausgabe der NachDenkSeiten über die Instrumentalisierung der Demoktratie für machtpolitische Zwecke und die Reaktionen aus Russland und China dazu. Außerdem zeigt uns Bittner Einflusspersonen der USA in Deutschland auf und wie diese die deutsche Politik im Sinne der USA zu formen versuchen.
Mit den besten Grüßen
Mohssen Massarrat
Dass mich diese Nachricht weiter antrieb war einerseits eine willkommene Anregung, andererseits aber im Ergebnis auch eine komplexe Themenmischung, deren Elemente sowohl bei Dr. Wolfgang Bittner als auch im nachfolgend verlinkten Artikel der WELT vom 08.12.2021 “Die Angst der Ukraine, vom Westen verraten zu werden” ausflossen.
Bemerkenswert ist der Textauszug aus dem WELT-Artikel, der rückblickend das Ukraine-Dilemma mit den USA, Russland, Nato, Europa, Frankreich und speziell auch Deutschland erfasst. Die Autorin Julia Smirnova, Kiew, schrieb u.a.:
“Die jüngsten Entwicklungen im Westen zeigen, dass die Ukraine fast ohne echte Freunde dasteht. Macron bezeichnete die Nato als „hirntot“ und bemüht sich um eine Normalisierung des Verhältnisses zu Russland. Die Bundeskanzlerin hält am Vorhaben, die Gaspipeline Nord Stream 2 zu bauen, fest, was die Ukraine die Transitgebühren für russisches Gas kosten würde.
Und die USA stecken tief im Impeachment-Skandal, bei dem die Ukraine vom Präsidenten Donald Trump als ein hoffnungslos korruptes Land dargestellt wird. Die militärische Hilfe an die Ukraine sah Trump als Druckmittel, um Hilfe in seiner Wahlkampagne zu bekommen. In Kiew macht sich eine Ernüchterung über den Westen breit – oft verbunden mit der Frustration darüber, dass das größte Land Europas*) wieder zum Spielball der Großmächte wird.”
Die internationaler Politik hängt am roten Faden Ukraine. Die droht und wird bedroht vor dem Überschreiten roter Linien. Irgendwie hängt alles zusammen.
Weitere interessante Beiträge
Ergänzend zu dem vorgenannten NDS-Beitrag von Wolfgang Bittner dürfte auch ein Artikel der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ.net) vom 12.12.2021 sein, der sich, wie es sich für deutsche Leitmedien ziemt, das typische westliche Bild von Russland und Putin zeichnet.
Am 14.12.2021 folgt dann Bidens “Demokratiegipfel”, der aufzeigen soll, wie der amerikanische Präsident um seine “eigenen Ideale” kämpft (siehe Überschrift dieses Blogartikels).
“Die Bundesregierung soll die Ukraine daran gehindert haben, Waffen zur Verteidigung zu erwerben” heißt es laut einer weiteren FAZ-Meldung, wie der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gesagt habe. Und der Kiewer Bürgermeisters und ehemalige Boxweltmeister Vitali Klitschko setzt noch eins drauf mit dem Spruch: „Wir bereiten uns in der ganzen Ukraine darauf vor, dass Russlands Präsident Wladimir Putin den Kriegsbefehl geben könnte“ , und, “Er sei bereit, für seine Heimat zu kämpfen. Seine Behörden hätten bereits die Rekrutierung und Ausbildung von Reservisten der Territorialen Verteidigungsbrigade intensiviert.” Auch Klitschko wäre besser bei seinen Leisten, dem Boxen geblieben, von dem er mehr verstand, statt sich den Säberrasslern anzuschließen.
Von diesem Horrorgemisch leben die Medien; wir sollen sie lesen, aber möglichst nicht verstehen.
Alles in Allem und ergänzend zu meinem Blogartikel vom 13.12.2021: Mit Willy Brandt hätten die Zeitläufte in Europa und Deutschland einen anderen und friedfertigen Verlauf genommen.