Kiosk soll Konzer Hallenbad retten

Konzer Politik lässt sich nicht reinreden.
Bürgermeister plant, Gemeinden zahlen.

Ein bemerkenswerter Satz im Rubrum des Beitrages über das Hallenbad Konz, das man eher als einen zu groß geratenen Hotelswimmingpool beschreiben kann, lautet: “Die Konzer Politik lässt sich trotz Kritik der Kommunalaufsicht bei der Preispolitik nicht reinreden und setzt auf Neuerungen”.
So der Trierische Volksfreund vom 3. Mai 2017.

Die “Hotelterrasse” des Saar-Mosel-Bades. Man stelle sich vor, hunderte Kinder und Jugendliche bevölkerten diesen Freisitz des Bades und müssen bei sommerlichen Temperaturen auf ein Freiluftbecken verzichten. Die Betreiber wundern sich, dass keiner kommt. Was hätte sein können, zeigt das folgende Bild aus früheren Schwimmbadzeiten in Konz.

Nicht nur in der Preispolitik lassen sich Frieden und Co. nicht reinreden; auch im Vorfeld der Schwimmbad-Planungsüberlegungen hat sich der Bürgermeister mit seiner getreuen Anhängerschaft nicht einmal durchringen können, ein alternatives Angebot mit konzeptioneller Verbesserung in Form eine Hallen-Freibades einzuholen.
Mit weniger als der Hälfte der Neubaukosten hätte Konz heute ein grundsaniertes Hallenbad mit einem vorhandenen und unmittelbar daneben liegendem  Freiluftbecken, das den Namen Saar-Mosel-Bad auch verdient hätte. Zur großen Freude und Begeisterung bei den Kindern und Jugendlichen in Konz, in der Verbandsgemeinde und der weiteren Umgebung.

Das frühere attraktive Hallenbad mit davor liegenden Freiluftbecken. Die Generalsanierung für die Hälfte der Kosten, hätte wirklichen Badespaß für die Hauptnutzer der Schwimmbadanlage, Eltern, Kinder und Jugendliche bewahrt. – Zum Vergrößern auf das Foto klicken –

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Geld ist scheinbar die einfachste Sache
Geld ist für die “Rathausregierung” keine Frage. Fehlt es daran, erhöht man die Verbandsgemeindeumlage. Die betroffenen Gemeinden ihrerseits halten sich an den Bürgerinnen und Bürgern schadlos, indem sie die Hebesätze der Gemeindesteuern um gerade mal 35 Punkte, wie derzeit geschehen, erhöhen. Schuld daran sind natürlich andere, z.B. die Kommunalaufsicht, die den Finanzhaushalt der Kommunen beaufsichtigt.

Wer auch nur das geringste Interesse an kommunaler  Finanzwirtschaft besitzt, kommt nicht umhin, nachzulesen, was hätte sein können. Am 26. Januar 2013 wäre noch Zeit gewesen, vernünftig anders zu planen.
Lesen Sie hier: http://www.von-links-gedacht.de/index.php/hurra-in-konz-soll-bald-wieder-gebadet-werden/ 

Auch die ausdrückliche Warnung des damaligen SPD-Fraktionsvorsitzenden Lothar Rommelfanger, jetzt Mitglied des Landtages Rheinland-Pfalz, der in seiner Eigenschaft als Bürgermeister der Gemeinde Wiltingen, auf die kommenden Lasten für die Gemeinden hinwies, wurde von der christlich-demokratischen Fraktion abgewiesen. Dass auch seitens der FWG kritische Betrachtungen der Folgekosten durch drangen, darf erwähnt werden; es nützte aber wenig, wenn dann diese Herrschaften und auch andere letztlich trotz ihrer Bedenken dem missglückten Projekt zustimmten.

Die SPD-Fraktion besaß Verbindung zu Fachleuten, die mit der Hälfte der Kosten des heutigen Bades, realistische Perspektiven boten. Dass auch Entscheidungsträger bei der Landesregierung in Mainz die Absicht des Verbandsbürgermeisters, abreißen und neu bauen, unterstützten, sollte hier nicht fehlen. Man könne sonst keine Zuschüsse vergeben, hieß es.

Siehe hier den Schwimmbadbeitrag vom  1. Juni 2012:
http://www.von-links-gedacht.de/index.php/ist-die-hallenbadsanierung-ein-schreckgespenst-fur-den-konzer-verbandsburgermeister/

Das Saar-Mosel-Bad – schön aber ein Flop!
Das Meisterwerk des Konzer Verbandsbürgermeisters  Dr. Frieden und der ihn tragenden CDU-Fraktion, unterstützt von FDP und FWG hat, bzw. entwickelt sich zum Flop und wird in dieser Position für alle Zeiten verharren.

Aus meiner Sicht (des Bloggers) besteht dieser Flop nicht einmal aus den zu geringen Umsatzerlösen, sondern an der Schlichtheit des Bades, das seine Attraktivität im Freizeit und Gesundheitsbereich fast ausschließlich an den Frühmorgenschwimmern der Alterskategorie 65-plus spiegelt.
Als Pluspunkt dürfen die Schüler der Konzer Schulen das Bad ansehen. Schwimmunterricht als lebenswichtige Lernbasis rechtfertigt immer ein Lehrschwimmbad.
Eine gelungene Schwimmbadanlage für alle, insbesondere aber für Kinder und Jugendliche und Familien, wäre geblieben, wenn man dem Vorschlag aus der SPD-Fraktion des VG-Rates gefolgt wäre.

Leider ist es müßig , heute, nachdem die in Treue zu ihrem Bürgermeister erstarrten Entscheidungsträger, aus welchen Gründen auch immer, sich für den besagten “Hotelswimmingpool” entschieden hatten, zu debattieren. Dennoch ist es interessant nachzulesen, dass es Ratsmitglieder der SPD-Fraktion gegeben hat, die sahen was kommen würde.

http://www.von-links-gedacht.de/index.php/spd-antrag-zur-funktionalen-sanierung-des-hallenbades-konz/

Die politischen Erkenntnisse aus Miss- und Machtwirtschaft lautet immer wieder: Geschehenes ist Schnee vom vorigen Jahr und längst geschmolzen. 60 und mehr Jahre konservative Kommunalpolitik sollten genug sein. Die nächsten Wahlen kommen bestimmt und sollten progressiver statt konservativer Politik den Vorzug einräumen. Auch in der Kommunalpolitik.

Übrigens: Liegewiese und Kiosk?
Noch mehr (von wieviel?) Besucher soll die unterhalb der Hotelbadterrasse angelegte Wiese in das Bad locken. Statt eines klassischen Freiluftbeckens, im Sommer ein unverzichtbarer Bestandteil eines Freizeitbades, verspricht Frieden, so der TV, soll eine Imbissbude auf jeden Fall kommen. Die Verwaltung, als Sprachrohr des Bürgermeisters, spricht von verpacktem Eis, Süßwaren und Getränken und bei entsprechender Nachfrage auch tiefgefrorenen Lebensmittel als Fertigback, die dem Bad den rechten Schwung verpassen sollen.
Fürwahr, ein sehr verzweifelt wirkender Appell des Verbandsbürgermeisters, das verpatzte Projekt noch zu retten. Er selbst rettet sich nach Mainz, als künftiger Direktor des rheinland-pfälzischen Gemeinde- und Städtebundes in Nachfolge seines Vorgängers als Verbandsbürgermeister, Winfried Manns. Alles in trockenen Tüchern?

 

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