Ja wenn es doch so wäre: Bernie Sanders als US-Präsident, Jeremy Corbyn als britischer Premierminister und Martin Schulz als Deutscher Bundeskanzler.
Drei Linke, die die Welt hätten zum Guten verändern können. Vorerst werden wir mit den herrschenden Zuständen weiter leben müssen.
Was Martin Schulz mit Jeremy Corbyn verbinden sollte
Der Wirtschafts- und Gesellschaftswissenschaftler Oliver Nachtwey beschreibt in einem Leitartikel der Wochenzeitung „derFreitag“ (Verleger Jakob Augstein, Herausgeber Jürgen Todenhöfer) was da bei den Parlamentswahlen in Großbritannien geschehen ist.
Großbritannien hat gewählt, Deutschland wählt am 24. September 2017. Der britische Labourführer Jeremy Corbyn hat die Parlamentswahl am 8. Juni 2017 zwar nicht gewonnen, ging aber dennoch als der große Sieger hervor. Die konservativen Tories und mit ihnen die als schier unschlagbar geltende amtierende Premierministerin Theresa May gerieten an den Rand einer Niederlage.
Wenn Schulz und die SPD das Richtige tun, könnte der 24. September auch für die deutsche Kanzlerin die Wiederwahl in Frage stellen.
Bei unserer SPD ist und war man zunächst baff!
Im Rubrum des „derFreitag“ steht in Kurzfassung des Beitrages:
Jeremy Corbyn war mit Labour so erfolgreich – weil er für eine aufrechte, aufrichtige und authentische Politik steht.
Nicht Nachtwey vergleicht Corbyn mit Schulz, sondern in diesem Blog werden die Parallelen zu den beiden „Sozialdemokraten“ gezeichnet. In Selbsterkenntnis musste Schulz eingestehen, dass er es bei seinen anfänglichen Höhenflügen unterließ, seine Ambitionen für die Kanzlerschaft früher mit konkreten Inhalten zu füllen. So wie die Dinge sich deuten lassen, ist auch davon auszugehen, dass Martin Schulz von seiner eigenen Partei ausgebremst wurde; d.h., zu viel Rücksicht auf die Landtagswahlen genommen und Korrekturen der Agenda 2010 nur halbherzig und kaum wahrnehmbar in die Wahlperspektiven aufgenommen zu haben, statt auf seine Intuition zu hören, wie er selbst eingestand.
Jeremy Corbyn hat das anders gemacht. Er reagierte weder auf Medienangriffe und ließ sich schon gar nicht innerparteilich steuern. Oliver Nachtwey schreibt in seinem Freitag-Beitrag vom 14. Juni 2017, dass gerade die 18- bis 24-Jährigen durch die Standhaftigkeit Corbyns beeindruckt waren und mit einer Beteiligung von 75 Prozent zur Wahl strebten.
Persönliche Glaubwürdigkeit und festes Eintreten für die politischen Ideale kann Martin Schulz auch, besonders dann, wenn die Partei es zulässt. Noch gut 3 Monate sind es bis zur Bundestagswahl; die Deutschen wissen, was unter den Nägeln brennt. Was für Corbyn gegolten hat, muss auch für die Bundestagswahl am 24. September gelten:
An den dicken Schrauben muss Martin Schulz drehen; die kleinen erzeugen nur wenig Druck.