Ist das die neue SPD?

Die neue Messlatte für den beliebtesten deutschen Politiker ist der Militarismus

Die Angst soll die Kriegswirtschaft beflügeln; scheinbar mit Erfolg. Bild:Pixabay

„Im Ernstfall brauchen wir wehrhafte junge Männer und Frauen, die dieses Land verteidigen können. Wir müssen durchhaltefähig und aufwuchsfähig sein (…). Wir brauchen Hauptwaffensysteme, Luftverteidigungssysteme, Munition (…).“ Mit diesen Worten ist Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Mittwoch im Bundestag an die Parlamentarier und die deutsche Öffentlichkeit herangetreten. Er sagt auch: „Wir müssen bis 2029 kriegstüchtig sein.“

Auftritt von Pistorius: Deutsche Politiker, die unsere Söhne und Töchter in den Kriegstod führen

Für allzu treue Verfechter der Notwendigkeit, „kriegstüchtig“ zu werden ein Zitat auf der Titelseite des „Trierischer Volksfreund“ am 7. Juni 2024:

„Sie haben sich ausgedacht,
dass Russland die Nato angreifen will.
Sind Sie komplett verrückt geworden?
Sind Sie so dumm wie dieser Tisch?
Wer hat sich das ausgedacht?
Das ist Unsinn, verstehen Sie. Bullshit“

Wladimir Putin zu Befürchtungen
westlicher Staaten vor einem
Einmarsch auf Nato-Gebiet

Wir werden von Verrückten und Totschlägern regiert

Wenn NachDenkSeiten-Chef Albrecht Müller zu solch drastischen Formulierungen greift, dann bedeutet das für einen einflussreichen politisch versierten Mitbürger einen markanten Verweis auf die derzeitige politische Kultur Deutschlands.
Nicht nur der deutsche Verteidigungsminister wirkt wie der Abklatsch der Rüstungswirtschaft; die etablierten Parteien im Deutschen Bundestag erhoffen sich wohl finanzielle Vorteile, wenn sie das Horn der Kriegsangst blasen.
Kurz und bündig umschreibt Müller das deutsche Dilemma, bei dem zwei frühere „Friedensparteien“ und eine „Waffenlobbypartei“ derzeit über die Politik in unserem Land bestimmen.

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