Oskar Lafontaine: Die SPD muss jetzt mit dem Neoliberalismus brechen

Oskar Lafontaine bei „Spiegel online“ zur neuen Parteispitze der SPD

Oskar Lafontaine mit Karl Schiller beim SPD-Parteitag 1982 in München. Nach dem Regierungswechsel im Oktober 1982 dauerte es bis 1998, ehe die SPD, mit Oskar Lafontaine als Vorsitzendem, wieder Regierungspartei wurde. Wie lange es heutzutage noch dauernd wird, wann und ob die SPD wieder Regierungspartei wird, wissen nur die Götter. Foto: Bundesarchiv B 145 Bild-F062765-0005/Wikipedia

„Oskar Lafontaine traut dem neuen Spitzenduo der SPD eine Rückkehr zu den sozialdemokratischen Wurzeln und eine Trendwende bei den Umfragen zu – allerdings nur ohne die Union.“

Das Spiegel-Interview mit Oskar vom 2. Dezember 2019, also bereits vor dem SPD-Bundesparteitag, passt zum Duktus meines politischen Denkens. Oskars Erwartungen waren auch die meinen im Blick auf die Zukunft der SPD.

Eingeleitet wird das komplette Interview, das auf der Homepage von Oskar nachzulesen ist, mit der Feststellung des früheren SPD-Vorsitzenden, dass die beiden, Saskia Esken und Norbert Walter Borjans, zumindest die Chance haben, die Parteilinie umzukehren und begründet dies zu Recht, sie seien nicht mit dem Sozialabbau und den Fehlentscheidungen der vergangenen Jahre verbunden.

Wie bereits bei dem Versuch von Martin Schulz, der mit derselben Intension soziale Gerechtigkeit und Frieden in den Mittelpunkt seines politischen Denkens stellte und dabei  vor der Bundestagswahl 2017 die Umfragewerte für die SPD kurzzeitig auf 33 Prozent empor schnellen ließ, hofft Lafontaine wieder darauf, dass es der neuen Führung der SPD diesmal gelingt, seine frühere Partei wieder auf eine Politik zu verpflichten, in deren Mittelpunkt wieder soziale Gerechtigkeit und Frieden stehen. Sein Ziel sei es immer gewesen, das Abdriften der SPD in die neoliberale Pampa und ihren Absturz zu verhindern.

Auch heute noch lesenswert: Was Oskar der SPD rät – vom 2. April 2017.  Interessant hier auch die Kommentierungen zu Oskars Gastbeitrag in der „WELT AM SONNTAG“.

SPD-Mitglieder hadern mit Oskar
Viele Mitglieder der SPD hadern auch heute noch über den Handtuchwurf des damaligen SPD-Vorsitzenden (1995 bis 1999) und Bundesfinanzminister im Kabinett Schröder (1998 bis 1999)
Der Phalanx, die für den Niedergang der SPD von 40,9 Prozent bei der Bundestagswahl 1998 auf heute 14 Prozent Zustimmung bei Umfragen verantwortlich war, hatte Oskar kaum etwas entgegen zu setzen. Nicht Don Quijote, der sich als Held verstand, war sein Vorbild; sondern der ungleiche Kampf gegen Schröder, Müntefering, Clement, Steinmeier und anderen, sowie gegen die bundesdeutschen Leitmedien, wäre der vergebliche Kampf gegen die Windmühlen gewesen.

Wer es genauer über Oskar wissen will: hier

Egon Sommer, Blogger, April 2006, vor dem Bürgerbüro von Oskar Lafontaine in Saarlouis. Rechts im Bild: Ein „Schwarzer“ hämisch grinsend.

Meine persönliche geistige Verbundenheit zu Oskar besteht neben den politischen Inhalten auch in der Tatsache, dass seine Geburtsstadt Saarlouis über 10 Jahre auch meine Heimat war und sein früherer politischer Mitspieler Ottmar Schreiner – mir persönlich bekannt – ebenfalls aus Saarlouis stammt.

Saarlouis – ein rotes Nest? Keineswegs, aber eine der liebenswertesten Städte im Saarland und verknüpft mit der Geschichte von Ludwig XIV., französisch Louis XIV

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