“Die SPD muss sehr lange nach links gehen um in der Mitte anzukommen!”
das meinte ein Zuhörer nach Ende des Gespräches zweier gegensätzlicher Protagonisten, deren Parteizugehörigkeit von verschiedenen Sternen leuchtet.
Dass beide Parteien, SPD und FDP, derzeit jeweils nur noch politische Ränder repräsentieren, die einen mit 15 Prozent von ehemals deutlich über 40, die anderen mit gerade noch 5 Prozent von früher bis knapp 15 Prozent, dürfte aus den Aussagen von Müller und Kubicki deutlich werden. Beide, die SPD vor etwa 20 Jahren, bei der FDP sind es schon 40 Jahre her, erkennen ihre Ursprünge nur noch in der Erinnerung.
Interessant ist neben den deutlich wahrnehmbaren Unterschieden in politischen Feldern, dass die beiden “Volkswirte” in bestimmten Bereichen auch mal übereinstimmen.
Das Gespräch erfordert um verstanden zu werden, große Aufmerksamkeit. Beider Aussagen sind sind gegenwarts- und vergangenheitsbezogen und somit für ältere und jüngere Parteigänger von großem Interesse.
Albrecht Müller im Gespräch mit Wolfgang Kubicki. (30:33 Minuten)
Zwei Männer aus unterschiedlichen politisch-ideologischen Lagern begegnen sich respektvoll und zivilisiert. Übereinstimmungen und scharfe Kontraste prägen diese Unterhaltung, bei der auch mal die Auffassungen über soziale Themen auseinanderklaffen.
Der Titel des Zweiergesprächs „Ist die Meinungsfreiheit in Gefahr?” ist nach meiner (des Bloggers) Auffassung eher als Nebensache zu bewerten. Die Unterschiede in den politischen Auffassungen werden jedoch sehr deutlich.
“Vor dem Hintergrund, dass viele Bürgerinnen und Bürger Angst haben, ihr Grundrecht auf freie Meinungsäußerung auszuüben, diskutieren Albrecht Müller und Wolfgang Kubicki über sich verengende Meinungskorridore, Social Media, Haltungsjournalismus, die Macht der Großkonzerne, Lobbyismus und Einflussnahme auf deutsche Wirtschaft und Politik sowie den Zustand der Parteien hierzulande.
Wie ist es um die Debatten- und Meinungskultur in Deutschland bestellt? Wie ist der Zustand der Medien hierzulande? Wie demokratisch ist unsere Demokratie?”
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Kubicki als Realpolitiker zu bezeichnen ist schon ziemlich mutig. Er hat aber einen hohen Unterhaltungswert in den Medien. Er ist zwar Rechtsanwalt, dennoch kann ich ihn nicht als Anwalt der kleinen Leute bezeichnen. Gestorben ist er für mich als er als einer der ersten FDP-Parteirepräsentanten den mit Hilfe der AFD-Stimmen gewählten FDP-Freund Kemmerich in Thüringen, zu seinem Ministerpräsidentenamt gratulierte. Und dieser Politclown ist Vizepräsident des Deutschen Bundestages.