Die hässliche Wahrheit: Kollateralschäden der Fleischindustrie

Millionen Schweine jährlich sterben qualvoll vor der Schlachtung als Kollateralschäden der Fleischindustrie

„Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß!“ Dieser Spruch gilt allgemein als ziemlich evident, praktisch und weist auf den ganz wichtigen Umstand hin, dass Nichtwissen auch ein Segen sein kann… .
Das ist auch eine Denkrichtung, die unsere Lobbypolitiker in den jeweiligen Regierungsparteien tunlichst anwenden, wenn außer erbärmlichen Lippenbekenntnissen aber auch rein nichts zum Tierschutz umgesetzt wird. Das scheinbar Unumkehrbare ist, dass, wenn wir den Fleischkonsum reduzieren, zum Erhalt und zur Steigerung der Umsatzzahlen ins Ausland exportiert wird.

Foto: “Animal Rights Watch e.V. (ARIWA)”

Ich muss es an dieser Stelle ausdrücklich feststellen:
In diesem Beitrag geht es mir ausnahmsweise nicht um Fleischkonsum, sondern um den im christlich-abendländischen Deutschland schmutzigen Umgang mit den Kreaturen, unseren Mitgeschöpfen. Die Politiker könnten es ändern!

Die Pressemitteilung von Animal Rights Watch

ARD Report Mainz berichtete heute, 20. März ab 21:45 Uhr – Animal Rights Watch stellt  kostenlos aktuelles Foto- und Filmmaterial zur Verfügung, u.a. aus zwei Anlagen in Sachsen.

Nach offiziellen Statistiken werden in deutschen Schlachthöfen jedes Jahr fast 60 Millionen Schweine getötet. Nun sorgt eine Studie der Tierärztlichen Hochschule Hannover für Aufsehen: Mehr als 13 Millionen Schweine überleben zusätzlich erst gar nicht die Tortur der Mast und durchleben in den Ställen unvorstellbare Qualen bis zu ihrem Tod.
[1] Sie sterben an unversorgten Wunden, Entzündungen und Krankheiten, die aus Kostengründen nicht behandelt und angemessen gepflegt werden. Unbeachtet enden sie in der vom Steuerzahler subventionierten Tierkörperbeseitigung. Weitere 4 Millionen Ferkel werden nach Einschätzung von Animal Rights Watch (ARIWA) noch am ersten Lebenstag als angeblich „nicht überlebensfähig“ getötet oder unversorgt einem langsamen Tod überlassen.
[2] Und von den rund 6 Millionen tot geborenen  Ferkeln in Deutschland ersticken bis zu zwei Drittel durch frühzeitiges Reißen der Nabelschnur zuchtbedingt noch im Mutterleib.
[3] Report Mainz berichtet am 20. März ab 21:45 Uhr mit Bildmaterial von ARIWA, welches das grausame Sterben in Ställen dokumentiert.

Foto: “Animal Rights Watch e.V. (ARIWA)”

20.03.2018, Berlin: Die Bilder sind schockierend: Neugeborene Ferkel, die qualvoll sterben – augenscheinlich ersticken sie, scheinbar unfähig, selbstständig zu atmen. Schweine mit blutigen Schwänzen und Klauen, angefressenen Ohren, entzündeten Beinen, schmerzhaften Gelenkgeschwüren, handtellergroßen Wunden und Verletzungen im Gesicht und am gesamten Körper. Manchmal sind die Verletzungen und Erkrankungen so stark, dass die Tiere nicht einmal mehr aufstehen können. Tote Tiere liegen vereinzelt zwischen den anderen. Krankenbuchten sind die Ausnahme: Fast nie haben die verletzten Tiere weiche Einstreu und Ruhe, wie es gesetzlich vorgeschrieben wäre. Diese Zustände werden immer wieder vorgefunden und stellen die Normalität in deutschen Betrieben dar. Der Grund: Eine angemessene tierärztliche Behandlung übersteigt die Kosten, die der Erlös des Tieres bringen würde.

„Es ist ökonomisch günstiger, die Tiere ihrem qualvollen Schicksal zu überlassen, statt sie vorschriftsgemäß zu behandeln“, sagt Sandra Franz, Pressesprecherin von ARIWA. „Krankheiten, Verletzungen und tote Tiere werden von vornherein einkalkuliert und eingepreist. Tierschutzrechtliche Verstöße sind systematisch an der Tagesordnung und werden von allen Beteiligten in Kauf genommen, wie die Studie der Tierärztlichen Hochschule Hannover nun bestätigt.“ Dieses massive alltägliche Leid ist eine logische Folge daraus, dass empfindungsfähige Lebewesen in unserer Gesellschaft als Objekt und Ware eingestuft werden. Nur eine Komplettabkehr von der Tiernutzung kann diese Zustände beenden. Animal Rights Watch fordert daher das Ende von Subventionen und jeder finanziellen Unterstützung für die Nutztierindustrie sowie die Förderung des bio-veganen Landbaus – einer Landwirtschaft, die komplett ohne die Nutzung von Tieren auskommt.

[1]

[2] http://www.landwirtschaftskammer.de/duesse/wir/jahresbericht/2013/03_schwein.pdf

[3]

Unter folgenden Links finden Sie Fotoaufnahmen aus zwei Anlagen in Sachsen vom Februar 2018. Sie dürfen es mit dem Quellenhinweis „Animal Rights Watch“ im Zusammenhang mit dieser Pressemeldung verwenden:

Landgut Staritz (Belgern-Schildau, Nordsachsen):

Leicoma PIG Zucht (Leisnig, Mittelsachsen):

Bitte kontaktieren Sie uns bei Interesse an Videomaterial.

Pressekontakt:  Sandra Franz, Tel.: 01577-6633353, E-Mail: presse@ariwa.org

Animal Rights Watch e.V. (ARIWA) ist eine gemeinnützige Tierrechtsorganisation. ARIWA deckt die Zustände in der Tierindustrie auf und fördert eine tierfreundliche, vegane Lebensweise. Bundesweite Bekanntheit erlangte ARIWA durch die Veröffentlichung von Recherchen in Bio-Betrieben und Schweinezuchtanlagen und durch die Ausrichtung des „Vegan Street Day“ in Stuttgart und Dortmund. Zahlreiche politische TV-Magazine sowie viele Print- und Onlinemedien nutzen regelmäßig von ARIWA zur Verfügung gestelltes Bildmaterial.

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Eine Antwort zu Die hässliche Wahrheit: Kollateralschäden der Fleischindustrie

  1. Alfons Maximini sagt:

    Mein Gott – wenn ich mir diese grausamen Fotos von den Ferkeln und ihrer erbärmlichen Lebensweise in den Ställen der Tiermastbetriebe oder der Landwirtschaftsbetriebe anschaue, überfällt mich das kalte Grausen. Wo sind denn unsere Veterinäre in den Kreisverwaltungen und Ämtern um solche Tiermordbetriebe zur Rechenschaft zu ziehen. Wer legt von den Tierärzten Rechenschaft ab. Wer guckt sich denn solche Zustände an und ignoriert sie? Wo bleibt der Aufschrei der Gesellschaft? Sind die Landwirtschaftskammern und -verbände blind auf beiden Augen. Es betrifft selbst Betriebe, deren Eigentümer in diesen Lobbyistenkreisen im Vorstand sitzen und darüber hinaus auch noch in der Politik tätig sind. Aktueller Vorfall ist der Betrieb der NRW- Ministerin Christina Schulze Föcking, dessen Familienbetrieb jetzt in den Verdacht der Verletzung des Tierschutzes gekommen ist.
    Wer so mit Tieren umgeht – geht auch mit Menschen so um.

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