Der Deutsche Bundestag als Hochamt von Wahn- und Schwachsinn
Vorgestern erreichte mich die Mail von Wolf Reiser, zu dem ich vor einiger Zeit wegen einer Urheberrechts-Angelegenheit Kontakt aufgenommen hatte. Die Nachricht enthielt einen Text, den er mir zur freien Verwendung stellte.
Bei erster Wertung erschienen mir Titel und Untertitel als gewisse Respektlosigkeit vor dem „Hohen Haus“ in Berlin. Wolf Reiser beschreibt das ernsthafte und dennoch amüsante Essay über eine besondere Sitzung des Deutschen Bundestages am 26. Januar 2022. Ich habe seine Geschichte aus dem Bundestag zunächst als eine reine Persiflage auf einen Sitzungstag im deutschen Parlament angesehen, aber schnell bemerkt, dass diese Geschichte einen tatsächlichen Hintergrund in satirischer Ausprägung besitzt. Um den Gegenstand dieser als Essay einzuordnenden Hintergrundbeschreibung nachzuvollziehen, konnte eigentlich nur das Tagesprogramm der o.g. Bundestags-Sitzung vom 26. Januar weiterhelfen.
Erst der Blick in die Tagesordnung und die jeweiligen Wortlaute der Redebeiträge stellten den Zusammenhang zwischen dem Reiser-Bundestags-Sitzungs-Essay und – in Analogie zum republikanischen Sturm auf das Capitol in Washington – dem Polizeieinsatz wegen des erwarteten Sturms auf das Reichstagsgebäude her.
Es waren Sozialdemokraten, Christdemokraten, Bündnis 90/Die Grünen, Freie Demokraten, AfD-Parteigänger und Abgeordnete der Partei DIE LINKE, insgesamt 46 Rednerinnen und Redner mit 46 unterschiedlichen Meinungen und Standpunkten, die den Stoff für die „Kontroverse Impfpflicht-Debatte mit ersten Vorschlägen“ lieferten.
Wolf Reisers Essay hier zum Lesen und/oder Herunterladen
Die Reden der im Text zu findenden Namen von Abgeordneten wie Till Steffen, Gregor Gysi, Alice Weidel, Wolfgang Kubicki, Matthias Birkwald, Ricarda Lang und alle weiteren sind in der Bilderleiste der Bundestagsseite (alle Reden anzeigen) aufrufbar.
Versöhnliches Ende des Essays von Wolf Reiser: Zum Thema Toleranz
schrieb Dostojewski einmal: „Sie wird ein solches Niveau erreichen, dass intelligenten Menschen das Denken verboten wird, um Idioten nicht zu beleidigen.“
Essay soll eine geistreiche Abhandlung sein, indem dem Autor gewisse Freiheiten zustehen, aber kein Blödsinn.