Keine Umbruch-Option mit dem neuen Parteivorsitzenden und der alten Mannschaft
Kürzlich hatte ich in einem Anschreiben an meinen Infokreis angemerkt: […] dass es mir fernliege, besserwisserisch über meine/unsere Partei zu befinden. Aber, wovon das Herz voll ist, läuft der Mund (die Tastatur) über. […].
Meine Dauersuche nach Argumenten für mein gefühltes Unbehagen hat eine Quelle, die ich fast täglich aufsuche um Bestätigung und frische Gedanken zu finden.
Während die „Siegerparteien“ krampfhaft versuchen Deutschland zu erneuern, muss die SPD sich selbst erneuern; aber nicht nur zum Schein.
Als Blogger darf man so frei sein, von politischen Perspektiven außerhalb der Parteilinie zu träumen. Es darf in der SPD nicht mehr zum „Weiter so!“ kommen, wie es die hektischen Scheinerneuerungsdebatten erahnen lassen. Ich habe die Vorahnung, dass es mit dem derzeit an der Spitze etablierten Parteipersonals keinen Weg mehr zur echten Sozialdemokratie geben wird.
So wie ich, haben vermutlich alle Parteimitglieder die Mitteilung mit dem vielversprechenden Titel erhalten:
#SPDerneuern – EINLADUNG ZUM DIALOG – Diskutiere mit!
Das Dilemma der Partei besteht aber darin, dass nicht die ca. 450.000 Genossinnen und Genossen die wirkliche soziale Gerechtigkeit in der SPD neu erfinden können, sondern die 9,54 Millionen „Noch-SPD-Wähler“ vom 24. September 2017 und die SPD-Anhänger, die seit 2005 ihrer Vorzugspartei die Stimme versagten. Das Potenzial für künftige Wahlerfolge liegt in grundlegender und ehrlicher Erneuerung und nicht schon wieder in der Verteidigung des nachweislich falschen Weges.
Ich wünschte mir, dass die Parteiführung sich dort Ratschläge holt, wo jahrzehntelanges sozialdemokratisches Gedankengut geboren wurde und gewachsen ist.
Ich lade deshalb alle ernsthaft am sozialdemokratischen politischen Geschehen interessierten Besucher und Leser dieses Blogbeitrages ein, die Beiträge des prominenten Blogs „Nachdenkseiten“ zu lesen.
Geradezu prophetisch sind die Vorwahlanalysen von Albrecht Müller zu bewerten. Die unter seinem Namen existierenden Nachdenkseiten sind nun mal der einzigartige sogenannte Thinktank (Denkfabrik) für echtes sozialdemokratisches Denken und Handeln.
Wenn ich hier den Begriff Vorwahlanalysen verwende, sind es die Vorhersagen von Nachdenkseitenchef Albrecht Müller. Er selbst schrieb schon vor dem Umfragehoch im Februar 2017 dazu:
„Eigentlich war in der kleinen NachDenkSeiten-Redaktion verabredet, dass wir morgen früh (Anmerkung: am Wahltag) eine Wahlanalyse bringen. Ich sollte dabei auch erklären, warum wir den politischen Wechsel wieder nicht schaffen. Bei der Durchsicht früherer Texte habe ich entdeckt, dass ich diese Wahlanalyse schon am 25. Januar dieses Jahres gemacht habe. Das ist kein Spaß. Schauen Sie selbst. Es lohnt, den Text als aktuellen Text zu lesen. Albrecht Müller“
Ehrlich gesagt: Ich bin froh, dass mein eigenes Gedankengut zur politischen Landschaft in Deutschland sich fast uneingeschränkt in den Nachdenkseiten spiegelt. Nicht von ungefähr klicken täglich ca. 200.000 Besucher diesen Pool sachlicher politischer Informationen an. Ein absolutes „Muss“ für politisch interessierte und sozialdemokratisch orientierte Besucherinnen und Besucher der Nachdenkseiten; auch wenn es etwas Zeit kostet.