Klaviatur linker Träume?

Aus den Warnungen vor Rot-Grün-Rot spricht die Angst, dass sich wirklich etwas verändern könnte

Jakob Augstein, Bild: Screenshot Phoenix

Jakob Augsteins Wochenzeitung – derFreitag – hat sich in der aktuellen Ausgabe vom 9. September auf der Titelseite dem Thema Rot-Grün-Rot gestellt. Im Innenteil des eher linken Blattes, das auch nicht unbedingt den vermaledeiten Leitmedien zuzurechnen ist, ist das künftige (revolutionäre) Kabinett und weitere interessante Überlegungen dem Thema R2G (Kürzel für Rot-Rot-Grün) gewidmet.

Das Revolutionäre Realkabinett das derFreitag hier vorstellt, fordert die CDU und ihren Kanzlerkandidaten Armin Laschet zum Mottenkistenthema „Rote Socken“ heraus. Auch ihr Auslaufmodell Merkel hat sich selbst erniedrigt, in dem sie vor einer rot-grün-roten Regierung warnt. Nichts billigeres fiel ihr mit dem Wortspiel „Menschgewordener Linksruck“ ein.

Ein Schattenkabinett, kann eigentlich nur der Kanzlerkandidat selbst vorstellen. Die derFreitag-Redaktion hat Köpfe vorgestellt und beschrieben, die bei politisch Konservativen und in Wirtschaftskreisen Empörung pur und Entsetzen hervor rufen.

In der Tat, es käme einer Revolution gleich, wenn es der SPD gelänge, über den eigenen Schatten zu springen. Und es sei ihr gesagt: Wenn sie dieses Mal wiederum aus Angst vor den „Leuten“, der Wirtschaft, der politischen Konkurrenz und besonders der Altvorderen im eigenen Hause, die Option Rot-Grün-Rot als linke Träume versagt, dann dürfte es das sein; auch bei den bisher hartgesottenen Durchhalter in der „Genossenschaft“ und der linken Mehrheit im Lande.

Gut gedacht im Sinne von Wechsel:
Aber man sollte auch mal träumen dürfen, weil es erstens anders kommt und zweitens als man denkt.

Hugo Müller-Vogg, Journalist, Buchautor und Publizist, meinte kürzlich im Interview mit dem Deutschlandfunk, dass die SPD seit 1994 bereits sechs Mal eine mögliche Koalition mit der Linken, bzw. den Vorgängerparteien, abgelehnt habe. Bemerkenswert sei, dass die SPD und Scholz derzeit eine solche Option nicht gänzlich ausschließen.

Als Update zu diesem Blogbeitrag noch zwei Ergebnisse von CIVEY.

Bei Wikipedia ist CIVEY wie folgt beschrieben:
Die Civey GmbH ist ein Berliner Start-up-Unternehmen, das Online-Umfragen für Meinungs- und Marktforschung durchführt, wobei Ergebnisse unmittelbar angezeigt werden. Die Umfragen werden gleichzeitig auf verschiedenen Internetseiten eingeblendet, sodass sich die Umfrageteilnehmer aus Besuchern dieser Seiten rekrutieren.

Selbsteinordnung und Perspektiven sind natürlich freigestellt.

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