Auch nach 20 Jahren nichts gelernt

Nichts gelernt aus dem Menetekel Afghanistan – Auf ein Neues!

Die Hauptüberschrift und die nachfolgende ergänzende Annäherung an das Thema waren meine Intension für einen weiteren Blogbeitrag zum Zusammenbruch und dem katastrophalen Ende dieses US-gelenkten „Nato-Bündnisfalls“. Schnell war ich von meiner Absicht weg, Schuldzuweisungen zu verteilen. Bei Letzterem fange jeder bei sich selbst an; zumal, wenn man Deutscher ist.

Um das komplexe Geschehen der letzten 20 Jahre Afghanistan-Krieg auch nur annähernd zu verstehen, bedarf es mehr als eines einfachen Bloggers Gedanken, die fast ausschließlich vom Tagesgeschehen inspiriert sind.

Mohssen Massarrat – Foto: HP Massarrat

Prof. Dr. Mohssen Massarrat, in diesem Blog bereits in neun(!) Beiträgen als Kenner des Weltgeschehens mit anspruchsvollen zeitgeschichtlichen Beiträgen bekannt geworden, hat mir gestern eine Nachricht übermittelt, in der er „Die Lehren aus dem Afghanistan-Desaster“ aus geschichtswissenschaftlicher Sicht darstellt. Die Veröffentlichung seines Essays in den NachDenkSeiten (NDS) ist als Qualitätsmerkmal anzusehen und Garantie für wertneutrale Schreibung. NDS-Chef Albrecht Müller hat das Vorwort verfasst; im letzten Satz schreibt Müller:

„Unser Autor Mohssen Massarrat bietet ein konkretes Gegenkonzept zu der erkennbar von Interessen der Rüstungswirtschaft und des Militärs geprägten Mehrheitsmeinung von Politik und Medien.“

Die Hintergründe zu Afghanistans Schicksal , nicht nur der letzten 20 Jahre, ist eine einzige Schande für die sogenannte freie und demokratische Welt. Den einzigen Gewinner in diesen 20 Kriegsjahren beschreibt Massarrat so:

„Erstens muss konstatiert werden, dass zwar die USA und ihre Nato-Verbündeten gescheitert sind, jedoch der US-Militär-industrielle Komplex als der eigentliche Sieger so stark wie noch nie dasteht. Mindestens ein Drittel der Kriegskosten der USA, die nach Angaben des Watson Institutes zwischen 2001 und 2021 (unvorstellbare) 2260 Tausend Milliarden Dollar betrugen, flossen direkt in den Rüstungssektor. Trotz des ungeheuren Leids zahlreicher Völker im Mittleren Osten war dieser Industriezweig der Vereinigten Staaten immer der Kriegsgewinner.“

Auch nach 20 Jahren hierzulande nichts gelernt; also weiter so! Oder?

Afghanistan – heute wie vor 20 Jahren. Welche Gefühle müssen einen Soldaten bei diesem trostlosen Anblick befallen. Was hätten die Milliarden Dollars bewirken können? Foto: Pixabay

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