Friedrich Merz: Lobbyist und Parteivorsitzender?
Bei der Christlich Demokratischen Union (CDU) ist die Kombination in der Zweit-Überschrift verträglich. Morgen Abend wird es, je nach Standpunkt, für viele Deutsche spannend. Die Delegierten der CDU wählen für ihre Partei einen neuen Vorsitzenden. Dabei spielt die Art und Weise des Wahlverfahrens, Online oder Präsenz, die geringste Rolle.
Meine persönliche Ansicht zu dieser Wahl interessiert wohl kaum jemand; aber wenn ich mich dazu äußere, dann wünsche ich mir den Kandidaten mit der größtmöglichen Angriffsfläche für alle Parteien Deutschlands, die noch einen Funken soziale Verantwortung als wichtigste Aufgabe sehen.
Deshalb – pseudonymer Wunschkandidat: Friedrich Merz
Aktualisierung siehe am Ende dieses Beitrages

Mehr hierzu zu schreiben, wäre anmaßend. Deshalb biete ich hier in meinem Blog das an, was ich heute Morgen von der Nichtregierungsorganisation LOBBYCONTROL in Form eines Newsletter erhielt. Der verlinkte Beitrag sagt eigentlich alles, was die CDU uns eventuell in noch schärferer Form als Gesellschaftspolitik serviert.

Was uns nach 16 Merkeljahren noch so angeboten wird, ist derzeit nicht abzusehen. Für die drei aktuellen CDU-Kandidaten, die sich um den Parteivorsitz und später eventuell auch noch um mehr bewerben, hätte ich noch weitere Beschäftigungsfelder im Blick. Armin Laschet als Botschafter beim Vatikan, Norbert Röttgen als Chef der Wachmannschaft des Kapitol der Vereinigten Staaten in Washingthon und zu guter Letzt Friedrich Merz als Netzwerkchef der deutschen Millionäre/Milliardäre.
Aktualisierung:
Armin Laschet hat seine Konkurrenten Merz und Röttgen ausgestochen und ist heute Morgen, 16.01.2021, in der Stichwahl gegen Merz zum neuen Bundesvorsitzenden der CDU gewählt worden. Olaf Scholz, Kanzlerkandidat der SPD, hat gratuliert und ein „gutes Händchen gewünscht“. Pech für die SPD!
Hallo lieber Genosse Egon und Alfons,
Da muss ich Euch ja mal beipflichten (außer Deinem wohl weniger ernst gemeinten Alternativvorschlag zu Norbert Rötten, lieber Egon. Ich halte auch Friedrich Merz für den natürlichen Gegner der SPD für die kommenden Bundestagswahlen. Morgen wissen wir mehr.
Als Fraktionsvorsitzender der CDU-Bundestagsfraktion habe ich Friedrich Merz als exzellenten Redner, Rhetoriker und Wirtschaftsvertreter in Erinnerung. Sozialpolitische Themen und Gesetze waren ihm zuwider. Er hat schon damals Lobbyarbeit für die Finanzwelt betrieben und strengte sogar eine Klage gegen das Transparenzgesetz über die Einkommen von Bundestagsmitglieder an. Gott sei Dank vergebens, das Verfassungsgericht ließ die Klage nicht zu. Ich selbst habe ihn als gefährlichen politischen Gegner eingestuft und ich war hocherfreut als Angela ihn weg gemerkelt hat. Möglichweise erlaubt er der SPD-Fraktion im Bundestag eine Angriffsfläche, die wir Sozialdemokraten zukünftig in Wählerstimmen ummünzen können. Ein harter Vertreter des konservativen Wirtschaftsflügel ist er. Er bezeichnet sich selbst als Mittelständler – weil er nur 1 Million Euro pro Jahr bezieht. Aber noch ist er nicht gewählt.