Oskar Lafontaines Plädoyer für die Selbstbehauptung Europas

Ein deutscher Pazifist schreibt, was die Medien nicht schreiben und sagen wollen

Für AMI IT’S TIME TO GO! als Untertitel zu seinem neuesten Büchlein braucht Oskar Lafontaine keine mehrere hundert Seiten. Für seine durchschlagende Argumentation genügen ihm 61 Seiten incl. der Anmerkungen. Der 1943 in Saarlouis geborene Politiker, Publizist und Buchautor (parteilos, davor SPD, WASG, PDS, Die Linke) kennt die politische Welt wie sie heute ist, in allen Facetten. Seine Sicht der Dinge wird ihm nicht widerlegt, sie wird ihm lediglich oft widersprochen; wobei letzteres kein Zeichen besseren Wissens ist.

Lesen Sie hier einen Auszug aus der Leseprobe, die der WESTEND-Verlag als Vorinformation zuzr Verfügung stellt.

Oskars Buch ist seit 1. Dezember im Handel. Bild: Westend-Verlag

“Die Älteren erinnern sich noch daran, dass Hitlers Überfall auf die Sowjetunion 27 Millionen Menschen das Leben gekostet hat, darunter viele Millionen Russen und Ukrainer. Am 27. Januar 2014 hatte der 95-jährige Überlebende der Belagerung Leningrads, Daniil Granin, die Abgeordneten des Deutschen Bundestages an die Inschrift eines russischen Soldaten an den Wänden des Reichstages erinnert: »Deutschland, wir sind zu dir gekommen, damit du nicht mehr zu uns kommst.« Und jetzt sollen wir wieder Waffen liefern, damit das Morden in der Ukraine endlos weitergeht, mit deutschen Waffen Russen getötet werden und die Ukraine den Krieg gegen Russland gewinnt?”
Man beachte bitte das Fragezeichen!

Ein gewisser Höhepunkt des Buches sind Oskars “Gedanken zum Krieg”. Ein Querschnitt dieses Buchteils kann über den Link vorab als Auszug gelesen werden.
Alles was Oskar Lafontaine aus seiner Gefühlswelt und als Wissender hier niedergeschrieben hat, ist einem ja irgendwie schon mal vorgekommen, heiß aber nicht, alles bedacht zu haben. Es ist nicht hochtrabende Rhetorik eines verbissenen Friedenspolitikers, sondern die Verknüpfung eigener Gedanken und Gefühle mit denen anderer Denker für Vernunft und Frieden.

Der Klappentext ist in der Regel eine Lese-Diagonale durch das Buch. In AMI, IT’S TIME TO GO! ist die heutzutage gern übergangene Bewältigung tagesaktueller sowie die Perspektiven mit Vergangenheit nicht Mittelpunkt der allgemeinen Erzählungen. Bei Oskar beruht die Zukunftperspektive allein aus dem Vergangenem. Wer noch selbst ein klein wenig pazifistisches Denken vermag, sollte Oskars kleine Fibel (so will ich das kleine Buch bezeichnen) zur Bestätigung seines Denkens lesen.

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