Henri Juda – ein Name, der nachhaltig in Erinnerung bleibt
Meine persönliche Begegnung mit einem außergewöhnlichen Menschen am 18. November 2018 anlässlich des Gedenktages in der Begegnungsstätte des SS-Sonderlager KZ Hinzert hat bei mir tiefe und nachhaltige Empfindungen geweckt.
Warum das so ist, habe ich in meinem Blogbeitrag vom 20. November 2018, dort in der verlinkten Rede von Henri Juda, niedergeschrieben.
Anlässlich des Holocaust-Gedenktags, dem 76. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz am 27. Januar 2021, sprach revue mit Henri Juda. Der Gründer von „MemoShoah“, erzählt vom Schicksal seiner Familie und davon, wie er mit seiner Erinnerungsarbeit begann. Trug seine Rede in Hinzert den ausgeprägten Charakter des Familienerlebens während der NS-Zeit im benachbarten Luxemburg, so handelt das hier nachzulesende Interview mit der Illustrierten vom Gesamtzusammenhang der Judenverfolgung und Judenvernichtung im Großherzogtum und der Betroffenheit der Juda-Familie.
Im revue-Artikel wird deutlich, dass schon vor dem Zweiten Weltkrieg und der Besetzung unseres Nachbarlandes durch Nazi-Deutschland auch in Luxemburg der Antisemitismus verbreitet war.
Das mir kürzlich von Henri Juda übermittelte Textmaterial steht hier im Blog für interessierte Besucher bzw. Leser zum Lesen und Download bereit.
- Verdrängen oder Befreien – Anlässlich des Holocaust-Gedenktags, dem 76. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz, am 27. Januar, sprach revue mit Henri Juda, von seiner Familie und wie er mit seiner Erinnerungsarbeit begann.
- Nicht schwarz-weiß – Der Gründer von MemoShoah, Henri Juda, spricht im zweiten Teil des revue-Interviews über die historische Aufarbeitung der Judenverfolgung in Luxemburg.
Eine sehr gute und sehr authentische Gedenkrede von Henry Juda. Ich bedaure sehr, dass ich 2018 nicht an der jährlichen Gedenkveranstaltung teilgenommen habe. Auch die selbstkritischen Äußerungen zum Verhalten vieler Luxemburger in der Besatzungszeit durch Nazi Deutschland hat mich als 1952 geborene Zweitgeneration berührt. Ich glaube, dass unsere Generation auf Deutscher sowie auf Luxemburger Seite kaum eine Aufarbeitung der Nazi-Verbrechen vollzogen haben.
Unter der Verwaltung der Trierer Gesellschaft für Christlich – Jüdische Zusammeanarbeit e.V. haben wir 2019 den „Unterverein“ „Grenzenlos gedenken“ gegründet. Auf der Luxembourger Seite Henri Juda und auf der Trierer Seite Peter Szemere. Es hat sofort viel Anklang gefunden und wir spezialisieren uns auf den ersten großen Deportationszug von Luxembourg über Trier nach Litzmanstadt– Lodz–am 16.10.1941. An 4 Orten in und um Trier fanden am 16.10.2019 mit Schulen Gedenkveranstaltungen statt, die in den Medien gezeigt worden sind. 2020 weihten wir das „Kofferdenkmal“ in Trier an der Rindertanzstraße ein. Finanziert von der Stadt Trier mit der Sparkasse Trier. 2021 zum 80. Gedenken planen wir eine Broschüre über dieses Thema mit einer Auflage von 10.000 Stück, die in Luxembourg und hier kostenlos verteilt werden soll. Wir suchen hierzu noch Spenden, die über die Christl. Jüdische laufen und steuerlich absetzbar sind. Peter Szemere macht zusätzlich Führungen in der Synagoge Trier und auf dem historischen Friedhof in der Weidegasse.