„Der real existierende öffentlich-rechtliche Rundfunk ist nicht reformierbar.“
Das erfährt Marcus Klöckner, Gastautor bei den NachDenkSeiten (NDS) von dem Journalisten-Duo Bräutigam/Klinkhammer.
Das schon als brisant zu bezeichnende Interview wird dann wie folgt eröffnet:
Würden Sie bitte kurz zum Einstieg in das Interview zusammenfassend die Schwachstellen ansprechen?
Bräutigam: Wenn‘s denn nur Schwachstellen wären! Aber wir haben über Selbstzensur zu reden, über politische Meinungsmache, selbstherrlichen publizistischen Machtmissbrauch, bewusste Falschinformation. Höflich, aber nachdrücklich erinnere ich daran: Der Gesetzgeber hat die Kernaufgabe des Rundfunks und Fernsehens bestimmt und diesbezüglich keinerlei Spielraum gelassen: „Freie individuelle und öffentliche Meinungsbildung garantieren. Der Meinungsvielfalt verpflichtet sein“. Rundfunk und Fernsehen haben, ich zitiere, „… Nachrichten vor ihrer Verbreitung … auf Wahrheit und Herkunft zu prüfen“ und beispielsweise die Pflicht, „der Verständigung unter den Völkern zu dienen“.
Ob der ÖrR diesen Auftrag insbesondere bei den Nachrichtensendungen, um den es hier in erster Linie geht, so erfüllt, offenbart das folgende Interview. Bräutigam/Klinkhammer sprechen von demokratieschädigendem Infotainment-Gift, von dessen Risiken und Nebenwirkungen man Pickel kriegt – und ‘nen dicken Hals.
Man muss erst lesen, ehe man urteilt, so erging es jedenfalls mir als Blogger dieser Seite.
„Die Tagesschau ist zum Propagandasender verkommen“
Man sollte beim Lesen dieses Interviews vom bloßen Hinkucken bzw. Hinhören, wie es beim TV-Nachrichtenkonsum meist üblich ist, abweichen. Ich gebe zu, dass ich Marcus Klöckners Fragen und Bräutigam /Klinkhammers Entgegnungen bis heute zweimal(!) gelesen habe. Um alles richtig zu verstehen wird wohl auch ein drittes Mal notwendig sein, um der Erinnerung an vergangene und kommende Nachrichten-Sendungen besser einordnen zu können.
Mir bleibt hier nur noch die Frage, wie ist das mit dem ZDF und anderen Nachrichtenquellen?
Außerdem hat das Interview meine persönlichen Ansichten zur Berichterstattung bestätigt, dass das Spiel, wir sind die Guten, die sich deutlich vom bösen Rest der Welt unterscheiden, tagtäglich erlebt wird – sofern man Tagesschau-Konsument (und ZDF-heute) ist. Zudem kommt mir häufig die Erinnerung an den damals sogenannten „der schwarze kanal„ des DDR-Fernsehens mit dem berüchtigten Chefkommentator Karl-Eduard von Schnitzler. Bei ihm gehörte natürlich der Osten zu den Guten.