Wladimir Putins Rede bei der Plenarsitzung des internationalen Diskussionsclubs Waldai

Jeglicher Versuch, offizielle Nachrichten aus Russland zu erhalten, scheitern an westlichen Sanktionen

Die “Frankfurter Allgemeine Zeitung” schrieb am 13.09.2022, “Warum stoppt niemand RTDE?” und weiter:

“Wenn Medien etwas „in eigener Sache“ berichten, verraten sie unter dieser Überschrift, was sich in einer Redaktion wandelt, wer neuer Chef wird oder warum sich das Layout ändert. Wie man Sanktionen der Europäischen Union umgehen kann, ist ein überraschender Inhalt dieser Kategorie. Bei RT DE, dem früheren Sender Russia Today, aber geht es „in eigener Sache“ genau darum. Es folgt eine ausführliche Anleitung, wie und wo RT auch im September noch zu finden ist – dabei sollte das russische Propagandamedium durch einen Beschluss der EU-Kommission vom 1. März in den Mitgliedstaaten nicht mehr verfügbar sein.”
Und im Rubrum des FAZ-Artikels heißt es dann:

“Eigentlich dürfen Inhalte von RT DE in der EU nicht mehr verbreitet werden. Doch das russische Propagandamedium hat Wege gefunden, das Verbot zu umgehen – und erreicht damit weiter Millionen Menschen.”

Putins Rede im Waldai-Club bei RTDE
“Im Vorfeld des Konflikts in der Ukraine verlangte Wladimir Putin von der NATO Sicherheitsgarantien. Nun müssen die Diplomaten diese Diskussion wieder aufnehmen, um eine Eskalation des Ukraine-Konflikts zu verhindern. Zu diesem Schluss kamen ausländische Medien in ihrer Analyse von Putins Waldai-Rede.”

Diese Rede kann hier, oder durch Mausklick in das folgende Bild gestartet, gesehen und gehört werden.

Putins Rede beim Waldei-Diskussions Club am 27. Oktober 2022. Der Waldai-Klub ist die Bezeichnung für ein seit 2004 jährlich im Herbst in Russland stattfindendes Treffen von Journalisten, Politikern, Experten/Wissen-lern und Personen des öffentlichen Lebens. (Aus Wikipedia). Foto: Sputnik © Sergei Gunejew

Sowohl Putins Rede als auch die nachfolgende ca. 2-stündige Diskussion mit den hochqualifizierten internationalen Gästen der Veranstaltung betrafen fast das gesamte Spektrum der gegenwärtigen Weltlage. Man darf Putin bei seinen Antworten auf die gewichtigen Fragen mit außergewöhnlicher Themenbreite beim Wort nehmen. Es sind die Dinge, die uns im Westen nicht oder nur in gefilterter Form vorgesetzt werden.
Die wichtigsten Passagen der Rede sind bei Aufruf des Videos auch dem angeschlossenen RTDE-Text nachlesbar. Die Gesamtlänge des Videos beträgt 3h40Min; davon ca. eine Stunde für die Rede des russischen Präsidenten und ca. zwei Stunden für die Publikumsfragen und Putins Antworten darauf.

Als “Der Satanismus des Westens” bezeichnete das deutsche Spitzenblatt FAZ Putins Rede vom 27.10.2022. Die Analyse nach westlicher Betrachtungsweise schlug sich anschließend wiederum im Rubrum mit folgender grober Präzisierung durch: “Die Verdrehung der Wirklichkeit in Putins Reden ist so grotesk, dass eine Debatte mit ihm nicht möglich ist. Doch seine Worte verraten viel über ihn selbst.” Angesichts der freien Presse im Westen und speziell in Deutschland darf dieser letzte Satz nicht verwundern.
Einen beachtenswerten Aspekt darf ich als wenig bedeutsamer Blogger noch anführen: Irgend wie muss der Autor der FAZ in gleicher Weise “illegal” an den Text der Rede gekommen sein. Wie ich, von RTDE, oder als Teilnehmer der Veranstaltung des Waldai-Clubs!?

Ein Zufall!
Während des Verfassens diese Blogbeitrage erhielt ich eine Mail des Nachrichtensenders “phoenix – der Ereignis- und Dokumentationskanal von ARD und ZDF“.

Am 28. Oktober 2022, morgens gegen 9.00 Uhr, vernahm ich zufällig aus dem Phoenix-Kanal den Teil einer Rede von Wladimir Putin; allerdings nur ein Bruchstück. Meine Recherche in der sog. Phoenix-Mediathek brachte mir unmittelbar keinen Erfolg, sodass meine Anfrage beim Sender Phoenix obligatorisch war.
Die die dortige Redaktion übermittelte mir nun gestern Abend freundlicherweise den Link zum Video mit Putins Rede beim Waldai-Club am 27.10.2022. Der etwa zehnminütige und selektiv ausgewählte Ausschnitt dieser Rede wird im weiteren Verlauf kommentiert von Prof. Andreas Heinemann-Grüder (Politikwissenschaftler und Konfliktforscher BICC – Bonn International Center for Conversion).

Screenshot aus dem Phoenix-Video. Das Video startet nach Mausklick in das Bild.

Vielleicht bin ich doch etwas zu skeptisch, was Medienvielfalt und Pressefreiheit in Deutschland angehen. Die Betonung liegt allerdings auf “Pressefreiheit”, wenn man die eher diffuse Bewertung von Putins Rede durch den Politikwissenschaftler und Konfliktforscher Prof. Andreas Heinemann-Grüder eingrenzt.

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