Den Zusammenhang herstellen ist eine Sache; miteinander verknüpfen die Andere
„WIR SIND DRAN“ und „Was wir ändern müssen, wenn wir bleiben wollen“
Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker, Anders Wijkmann u.a. haben den großen Bericht des „Club of Rome“ und eine neue Aufklärung für eine volle Welt verfasst. Die Aufklärung zu Anthropzän fand ich dann in der Erklärung die deutlicher nicht sein konnte. Die Autoren klärten mich auf:
„Der Ausdruck Anthropozän ist ein Vorschlag zur Benennung einer neuen geochronologischen Epoche: nämlich des Zeitalters, in dem der Mensch zu einem der wichtigsten Einflussfaktoren auf die biologischen, geologischen und atmosphärischen Prozesse auf der Erde geworden ist.“
In einem Beitrag vom 22. August 2019 hatte ich versucht zu verstehen was gemeint ist. Der Untertitel des Buches „WIR SIND DRAN“ hieß nämlich: „Eine neue Aufklärung für eine volle Welt“ und tangiert den Inhalt eines angsteinflößenden Buches mit dem Haupttitel: „DAS ENDE DER EVOLUTION“ von Matthias Glaubrecht. Glaubrechts Buch, dessen Untertitel wiederum der Gegenwart genähert heißt „DER MENSCH UND DIE VERNICHTUNG DER ARTEN“ passt genau zu dem Untertitel von „WIR SIND DRAN“: „Was wir ändern müssen, wenn wir bleiben wollen“.
Prof. Dr. Matthias Glaubrecht beschreibt im Klappentext seines über tausend Seiten umfassenden Werkes in Kurzform die Dinge, die das Buch zu einem Alptraum werden lassen. Von den Ursprüngen unserer Welt in der wir leben, sowohl von Mensch und Tier und deren Entstehung bis zum bevorstehenden Untergang gemäß „Was wir ändern müssen, wenn wir bleiben wollen“
Klappentext:
„Ohne uns der Dramatik und Dimension annähernd bewusst zu sein, werden wir gegenwärtig Zeuge eines rasanten Verlusts an Biodiversität. Doch keine Art stirbt für sich allein – mit dem größten Artenschwund seit dem Aussterben der Dinosaurier steht uns eine weltweite biologische Tragödie bevor. Sie wirft die Frage auf, ob nicht auch das Überleben des Verursachers bald gefährdet ist: des Menschen. Der angebliche Homo sapiens, so Matthias Glaubrecht, bedroht das gesamte Leben auf unserem Planeten.
Dabei geht es dem Autor mit seinen fundierten Analysen zum Anthropozän, unserem menschengeprägten neuen Erdzeitalter, und seinen pointierten Thesen zum Artentod nicht in erster Linie um ein Endzeitszenario. Sein Blick in die Vergangenheit zeigt uns, wie der Mensch entstand und mit seiner evolutiv erfolgreichen Pioniermentalität zum stärksten Treiber geologischer und ökologischer Prozesse der Erde wurde. Doch mit seiner exponentiell ansteigenden Bevölkerung von zehn Milliarden bis Mitte des 21. Jahrhunderts und dem dadurch bedingten enormen Ressourcenverbrauch manövriert er sich und andere Arten zunehmend ins Aus.
Glaubrecht beleuchtet den aktuellen Stand zur Evolutionsforschung des Menschen, von den Anfängen als baumlebender Primat bis zu den aufrecht gehenden Affenmenschenahnen und dem wiederholten Auszug aus Afrika. Er legt schonungslos die Fakten zur historischen Entwicklung von Ackerbau, Überbevölkerung und Urbanisierung offen. Im Zentrum seiner umfassenden Studie aber steht der dramatische Schwund an Biodiversität von Tieren und Pflanzen überall auf der Erde, angefangen bei großen Säugetieren wie Tiger und Elefant über die heimische Vogelwelt bis zum Sterben der Insekten. Sowohl an Land wie auch im Meer ist das drohende Aussterben von bis zu einer Million Arten bereits in vollem Gange und dadurch das Funktionieren der Ökosysteme in Gefahr.“
Es wäre meinerseits anmaßend, hier an dieser Stelle allein den Versuch zu wagen, das Werk Glaubrechts auch nur annähernd zu beschreiben. Es zu lesen, auch abschnittsweise, ist meine erste Empfehlung. Die Überleitung zum Corona-Komplex ist dann im Zusammenhang mit den Ursachen der Pandemie ein nachdenkenswerter Schritt.
Einen besonderen Zugang zu Glaubrechts wissenschaftlicher Arbeit kann ein Vortrag des Wissenschaftlers bieten, den dieser im Rahmen der SWR Tele-Akademie am 20.03.2020 in Heidelberg gehalten hat. Das Vortragsvideo, 44.37 Minuten, finden Sie hier.
Zu Abrundung die Widmung des Buches:
„Gewidmet den beiden Erdlingen MCF & NFC, die fragen werden, warum wir nichts unternommen haben“
1753 schrieb Georg-Louis Leclerc de Buffon:
„Die gesamte Oberfläche der Erde trägt heute den Eindruck der Macht des Menschen“
„Der Mensch greift zunehmend in die natürlichen Prozesse derErde ein. Das Ausmaß, in dem dies geschieht, berechtigt uns dazu, von einem neuen Erdzeitalter zu sprechen: dem Anthropozän.“
Paul Crutzen, 2002