Was ist nun mit Deutschlands Freiheit am Hindukusch?
Das Alte kaputt, also auf ein Neues! Nach Hindukusch nun Indopazifik!
„Hurra! Die Demokratie wird im Indopazifik verteidigt“
lautet deshalb eine Schlagzeile auf RT DE (wo sonst?)
Der Rubrum-Text ergänzt dann schon fast unverschämt:
„Deutschland sucht den Platz an der Sonne. Im Schatten der Großmächte darf es auch ein bisschen mitfahren, wenn es in das Südchinesische Meer geht. Die Demokratie wird halt nicht mehr am Hindukusch verteidigt, sondern vor der Küste Chinas.“
Darunter dann das Foto, auf dem der US-getreue deutsche Außenminister mit dem Kommandanten der Fregatte, Tilo Kalski, an Bord der Fregatte Bayern, die Anfang August 2021 für sechs Monate vor Chinas Küste aufpassen soll, dass die Chinesen nicht über die Stränge schlagen. Wundern darf man sich, dass sich Heiko Maas auf dem eigentlich für Annegret Kramp-Karrenbauer (AKK) zuständigen Platz an Bord des Schiffes abbilden lässt. Ist das etwa der politischen Solidarität unter Saarländern geschuldet?
Jedenfalls tönte die deutsche Verteidigungsministerin am Tag des Auslaufens der „Bayern“ die folgenden Segenswünsche:
„Heute läuft die Fregatte ‚Bayern‘ in Richtung Indo-Pazifik aus – ein Zeichen für Stabilität, Wohlstand und eine regelbasierte, multilaterale Ordnung.“
Wer nun seiner persönlichen Ideologie nachhängt, na ja, was soll man vom Russensender anderes erwarten, muss sich zunächst aus der Spirale befreien, die aus den Annahmen „Wir die Guten, dort auf der anderen Seite die Bösen“ besteht.
Den US-Amerikanern und der Nato, also auch Deutschland, fällt immer etwas ein, wenn es um feindselige Argumente zur Aufrechterhaltung der Spannungsfelder zwischen Ost und West geht. Die allgemein friedensgefährdenden Illusionen des Westens, anderen das aufzuzwingen, was wir unter Demokratie verstehen, ist hierzulande der Schlüssel für Rüstung und Einmischung.
Schiffswechsel
In meinem Blog-Artikel vom 9. November 2020 war ich noch davon ausgegangen, dass die Fregatte Hamburg den Auftrag bekommen sollte, Chinas Expansionsdrang zu bändigen. Zu dem damaligen Artikel, „Grenzenlose Heimat-Verteidigung durch die Bundesmarine?“ hat mich das „Handelsblatt“ inspiriert, das ernsthaft oder nicht ernsthaft von der „Militärische Bedrohung durch China“ geschrieben hatte.