Die fürsorglische Liebe der Amis um Deutschlands und Europas Energieversorgung
Die USA üben Druck auf Deutschland und die Europäer aus, damit sie politisch “richtiges” Gas kaufen. Das ist der Tenor der von den Amis angedrohten Sanktionen gegen Unternehmen, die am Bau von Nordstream 2 beteiligt sind. Und wenn jemand glaubt, dass wiederum die Trump-Administration allein der Grund für die “Ängste” um Europas Energiesicherheit hegt, der irrt; die US-Demokraten blasen ins gleiche Horn wie Trumps Republikaner und stehen hinter den Sanktionen.
Wer solche “Freunde” hat, braucht keine Feinde!
Dazu die wärmenden Worte des eiskalten US-Botschafters Grenell, der kaltschnäuzig und straflos behaupten kann, die US-Sanktionen gegen das Nordstreamprojekt käme Europa zugute. Die Abhängigkeit Deutschlands und Europas könne nur durch die Lieferung von US-Frackinggas verhindert werden.
Jeder kann für sich selbst ausmachen, wem er vertraut. Wenn es um die Frage der Zuverlässigkeit geht, Trump oder Putin, sprechen sich 85 Prozent der Deutschen für Putin und die russischen Handelspartner aus.
Was sonst noch an politischen Geplänkel hinter dem Sanktionsdebakel zu suchen ist, hat Uli Gellermann vom Sputnik Nachrichtenportal (russisch) aus anderer Sicht als die der deutschen Leitmedien beschrieben.
Bei den NachDenkSeiten (NDS) fragt man sich, was noch alles geschehen muss, ehe den dreisten und radikalen Forderungen der Amerikaner offizielle Reaktionen folgen. “Was muss eigentlich noch passieren? Sanktionen gegen uns. Aufrüstung auf unsere Kosten. Manöver bis an die russische Grenze. Blockade unserer Eisenbahnlinien durch Transporte von Kriegszeug. Was noch, bis das Fass überläuft?”, so die Frage auf NDS. Hierauf antwortet Oskar Lafontaine.
Oskars Antwort passt zu meiner Anmerkung oben: Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde!
Deutschland sei ja nicht Ziel der Sanktionen gegen Nordstream 2, so die offizielle Ergebenheitsadresse aus Berlin gegenüber den “Freunden” vom anderen Ufer. Schließlich richteten sich die Sanktionen lediglich gegen die beteiligten und ausführenden Unternehmen und nicht gegen Deutschland bzw. Europa.
Und das tollste Spiel der Bundesregierung: Sie will in vorauseilendem Gehorsam den Neubau von Umschlagplätzen für verflüssigtes Erdgas (LNG) voranbringen. Künftig sollen die Kosten für den Anschluss der sogenannten LNG-Terminals an das Gasnetz durch eine Umlage auf die Gaskunden finanziert werden. Das wird Grenell und Trump jedoch nicht zufriedenstellen. Mehr hierzu.
Mehr zum Thema – US-Botschafter Grenell: Sanktionen gegen Nord Stream 2 kommen Europa zugute