Das politische Alltagsgeschehen in Deutschland ist fast nur noch satirisch zu ertragen!
Vielleicht übersehe ich die noch guten und erträglichen Dinge im politischen Alltag; derzeit dominiert meines Erachtens jedoch vielerseits der Irrsinn.
Zur Beantwortung der Frage in der Überschrift passen die drei folgenden Blogartikel, ausgewählt aus Medien, die nicht zu den Leitmedien zählen, bzw. gezählt werden wollen.
Es ist zuerst Alice Schwarzer, die beim gewerkschaftsforum den “OPERATIONS-PLAN DEUTSCHLAND” vorstellt, der noch vorsichtig den 1.000-Seiten-Plan des Innenministeriums zeigt und der vorsieht:
Die deutsche Zivilbevölkerung soll im (anscheinend erwarteten) Kriegsfall aktiv einbezogen werden. Zum Beispiel, wenn US-Divisionen durch Deutschland Richtung Osten ziehen. Die müssen ja verpflegt werden. Derweil sind deutsche SoldatInnen schon an der Front. […].
- Bei den NachDenkSeiten hat Redakteur Tobias Riegel eine der letzten Maischberger Sendungen im Fernsehen kommentiert. So stellt man sich Staatsfernsehen vor: Der Verteidigungsminister darf auf großer, von den Bürgern bezahlter TV-Bühne unwidersprochen seine militaristischen Visionen ausbreiten.
Bei Maischberger: Pistorius beendet mal eben die „Friedenszeit“ - und zu guter Letzt bei den NachDenkSeiten: Retrograde Amnesie, ein satirisches Wortprotokoll von Georg Rammer, “Unter dem Motto „Wir auch!“ unterstützen wir die Bemühung des Bundespräsidenten um einen neuen Patriotismus. Im Kampf gegen die Verzagtheit in der Gesellschaft wollen wir die Aufmerksamkeit auf erfolgreiche Projekte lenken – Projekte, die sonst im Verborgenen stattfinden. Es geht also darum, den Staat dabei zu unterstützen, die Demokratie zu festigen, Vertrauen zu stärken und seiner verfassungsrelevanten Delegitimierung entgegenzuwirken.” (Georg Rammer auch hier im Blog bereits zugegen)
Zum OPERATIONS-PLAN DEUTSCHLAND, den Alice Schwarzer hier oben kommentiert hat, passen zeitgerecht auch aktuelle Meinungen aus Leserbriefe zu „Operationsplan Deutschland? Heimatschutzregimente? Zivilverteidigung? Der eingeschlagene Weg ist ein Weg in den Krieg“.
Markus Klöckner, studierte Soziologie, Medienwissenschaften und Amerikanistik an der Philipps-Universität in Marburg, hat sich bei den NachDenkSeiten (NDS) in gleicher Weise mit dem ominösen Plan auseinandergesetzt, worauf etliche Leserbriefe eingingen, die von den NDS hier angeboten werden. Offensichtlich leben doch noch Bürgerinnen und Bürger unter uns, deren klares Denkvermögen doch tröstlich wirkt.
Die elf veröffentlichten Briefe lohnen es, gelesen zu werden, wobei die Briefe Nr. 7 und Nr. 11 von besonderem Interesse sein dürften.
In eigener Sache:
Bei der Korrekturlesung meines Blogbeitrages flog die Begrifflichkeit “Idioten” im Titel dieses Beitrages zunächst raus. Der DUDEN, das pseudoamtliche deutsche Wortlexikon half mir aber weiter mit der Erklärung, dass es sich um ein Substantiv maskulin handelt und umgangssprachlich abwertend wirkt. Das entspricht meiner Zielsetzung.