Polemik geht mit Sarkasmus einher; beide sind weder verwandt noch verschwägert, ergänzen sich aber im Sinne der Befreiung
Beim Verfassen meines Blogbeitrages vom 26. April 2022 – Wenn uns einst alles auf die Füße fällt … – hatte ich versäumt, darauf hinzuweisen, was wem zuerst auf die Füße fällt. Gemeint hatte ich hierbei in erster Linie diejenigen, die, abgesehen von den direkt betroffenen Menschen in der Ukraine, letztlich und indirekt alle Nachteile dieses verbrecherischen Krieges zu tragen haben. Es sind die arglosen Menschen in aller Welt, die im Geringsten Schuld daran tragen.
“Es ist an der Zeit, dass wir uns mal ehrlich machen und unsere gottverdammte Selbstgerechtigkeit beiseitelegen” – meint Jens Berger, Chefredakteur der NachDenkSeiten (NDS) und begründet seine polemisch klingende Forderung umfänglich.
Polemik findet dann statt, wenn Argumente nicht mehr weiter helfen. Die NachDenkSeiten haben das Thema bereits am 6. Mai 2022 aufgegriffen, wobei der Beitrag auch die Gründe nachvollziehbar aufzählt. Als erstes Beispiel habe ich den NDS-Artikel
Die Ukraine-Debatte – wie sie hierzulande geführt wird – ist eurozentristisch und dumm
Der hierin eingebettete Folge-Blog rundet die logischen Erklärungen ab und verweist auf Überlegungen, die untauglich für die Mainstreammedien sind aber umso deutlicher den tatsächlichen Widersinn dessen spiegeln, was man uns als “notwendig” vorsetzt.
Lesen Sie hier:
– Öl-Embargo – eine ökonomische und ökologische Schnapsidee –
Und wenn Jens Berger (NDS) bestimmte grüngefärbte Politiker nicht namentlich nennt, aber sie im Fokus hat, wenn er feststellt, dass Deutschland große Schuld, auf sich laden würde, wenn man weiterhin russisches Gas und Öl bezieht, sollte den folgenden NDS-Beitrag lesen:
„Frieren für die Freiheit“? Die Gaga-Infantilität der Meinungsmache kennt keine Grenzen mehr
Es sind nun mal eher abstruse Gedankengänge, wenn russisches Öl nicht mehr durch die Pipelines fließt, sondern rund um die Welt mit Tankern transportiert wird, wovon allein die ölexportierenden Länder, die weltweit agierenden Ölkonzerne und die Öl-Welthandelsplätze profitieren – zum Nachteil der Menschen weltweit.
Dass in Deutschland hauptsächlich die Partei Bündnis 90/Die Grünen als Teil der Ampelregierung hauptverantwortlich dafür sind, dass der kostbare Rohstoff nicht mehr preiswert und ökologisch vertretbar durch Pipelines fließt, sondern rund um die Welt mit Tankern transportiert wird, stellt die Finanzhaushalte (wenn man sie so nennen darf) der Bürgerinnen und Bürger mit weniger üppigen Einkommen vor schwerste Probleme.
Wenn Jens Berger in seinem Artikel schreibt … ,
“wenn sich an der weltweiten Nachfrage nicht viel ändert, das Angebot jedoch verknappt wird – und das wird es, wenn Europa kein Öl und Gas mehr aus Russland kauft – steigt ganz simpel der Preis. Dass auch hierzulande ein Preisanstieg massive soziale Folgen haben wird, wird dabei ignoriert. Geringverdiener, Rentner und Pendler hatten schließlich noch nie eine Lobby und dem gutverdienenden Hauptstadtjournalisten mit frisch energiesanierter Altbauwohnung auf dem Prenzlauer Berg und Dienstwagen ist offenbar auch nicht möglich, über den Tellerrand zu schauen. Geschenkt.” […],
dann sollte Nachdenken über den politischen Zustand unserer Gesellschaft angesagt sein.