Ein Folgeblog zu „Die Grünen an die Macht?
Wenn relativ junge Leute in die Politik einsteigen, dann besteht oft die Gefahr des Urteilens vom Hörensagen oder das, was von der Lehre übermittelt wurde. Starke Meinungsbildung wird auch durch Fremdbeeinflussung generiert. Ob sie dabei bedenken (können) was Geschichtsvergessenheit anrichtet, kann dann nur noch in besonders harten Erfahrungen am eigenen Leib und Geist verspürt werden.
Die nassforsche Grünenpolitikerin Annalena Baerbock hockt im Startloch für die Bundestagswahl 2021, für die sie als Kanzlerkandidatin vornommniniert ist und am Parteitag der Grünen vom 11. bis 13. Juni bestätigt werden soll.
Was bewegt die 40-jährige Annalena Bearbock, bereits außerhalb einer eventuell politischen tragenden Rolle, abgrundtiefe Tiraden gegen Russland und dessen Präsidenten Wladimir Putin loszutreten. Das ist doch ein früher politischer Fauxpas, ein Verstoß gegen allgemein anerkannte gesellschaftliche Sitten. Sie zerstört damit von vorne herein jegliche Initiative zu einer friedlichen Nachbarschaft mit Russland.
Frau Baerbock und vielen Gleichgesinnten in Bezug auf das Russland-Bashing ist ein sachlich und fachlich sehr anspruchsvoller Essay zu empfehlen, den der Gründer des ost-west-forums Axel Schmidt-Gödelitz verfasst hat.
Wo sonst, sollte dieses Werk zu finden sein, wenn nicht bei den NachDenkSeiten. Die Leitmedien dürften es als Pamphlet aburteilen und als „nicht zeitgemäße Sichtweise“ abtun; im Sinne dessen, dass nur die westliche Sicht über Russland publiziert werden darf. Das Tragische daran ist die Tatsache, dass diese Sicht wider besseren Wissens vertreten wird.
Der nachfolgend verlinkte Titel des Essays von Axel Schmidt-Gödelitz führt zur Veröffentlichung bei den NachDenkSeiten. Der Beitrag kann auch im pdf-Format heruntergeladen werden.
Axel Schmidt-Gödelitz, geboren 1942 auf Gut Gödelitz in Sachsen, flüchtete 1946 mit seiner Familie in den Westen. Nach dem Studium der Politologie und Volkswirtschaft an der FU Berlin folgten Forschungsaufenthalte in Marokko und Frankreich. Nach seiner Tätigkeit als freier Journalist war er von 1976 bis 1982 Referent an der Ständigen Vertretung der BRD in der DDR. Anschließend war Schmidt-Gödelitz für verschiedene Projekte der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) in Kairo und Peking tätig. Von 1990 bis 2003 war er Leiter des Berliner Büros der FES. 1998 gründete er das ost-west-forum Gut Gödelitz und ist seit 2003 dessen Vorsitzender. Er ist Mitglied des Willy-Brandt-Kreises. 2010 erhielt Schmidt-Gödelitz das Bundesverdienstkreuz für seine Verdienste um den Ost-West-Dialog.
Das ost-west-forum Gut Gödelitz bedarf meines Erachtens einer Hintergrundbeschreibung, zu der sowohl das Gründungskuratorium, bestehend aus den bereits verstorbenen Mitgliedern
- Prof. Dr. h. c. Egon Bahr
- Dr. Marion Gräfin Dönhoff
- Prof. Dr. Wolfgang Mattheuer
- Dr. Richard von Weizäcker
und das derzeitige Kuratorium gebildet durch
- Prof. Adelheid Bahr
- Dr. h. c. Eberhard von Kuenheim
- Matthias Platzeck
- Prof. Dr. Jens Reich
- Prof. Dr. Horst Teltschik
- Jutta Wachowiak
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Naja, was heißt schon relativ jung ? Mit über 40 wäre man selbst für die „Junge Union“ zu alt. ;-)
Es gibt ja auch Staatslenker unter 30, niemand regiert ja auch alleine und hat ein Team hinter sich.
Das schlechte Verhältnis zu Russland finde ich tragisch, zumal es vor 20 Jahren nach einer engen deutsch-russischen Freundschaft aussah. Putin sprach im Bundestag: “ Der kalte Krieg ist vorbei „.
Dann hat der Westen leider ausgetestet wie weit er gehen kann, Bush jr. und sein Kabinett haben Russland immer weiter provoziert, im Pentagon, deren führende Köpfe aufs Engste mit der Rüstungsindustrie verzahnt sind, befürchtete man die hohen Rüstungsausgaben nur wegen Kuba, Nordkorea und China nicht mehr rechtfertigen zu können.
Ständig wurde Öl ins Feuer gegossen und mich wunderte in der Zeit von 2001-20010 wie ruhig Putin blieb.
( Die Georgien Krise hat andere Gründe und ist getrennt zu betrachten von allen anderen „frozen conflicts“, aber dies würde hier zu weit führen )
Im NATO-Russland Rat saß die russische Föderation so, wie früher Nordkorea im RGW. Es wurde ständig entschieden was für das eigene Land wichtig war, aber man hatte im Rat selbst keinen Einfluss, sondern nur bilateral.
Obama hat diese Politik still weitergeführt, sein Friedesnobelpreis kam viel zu früh und er hat ihn nicht verdient.
Spätestens seit der Krim und der faktischen Besetzung des Ostteils der Ukraine ist das Tischtuch zerschnitten, Putin hat Grenzen überschritten, im wahrsten Sinne des Wortes, die er nicht hätte überschreiten dürfen.
Ich frage mich, was diese hochbezahlten Politikberater und „Think Thanks“ so machen, bzw. weshalb niemand die Konsequenzen sieht. Mit Putin I ( bis 2010 ) hätte man noch verhandeln können, wollte aber nicht, mit Putin II ( ab 2010 bis heute ) will man noch verhandeln, er will aber nicht mehr.
Seltsam auch, daß uns seit der Finanzkrise in Russland 1998 immer wieder die Pleite Russlands tagtäglich in unseren Medien prognostiziert wird, aber diese nicht nur ausbleibt, sondern riesige Summen für Belarus, Syrien u.a. (Auslands-)abenteuer mobilisiert werden können.