Karl Marx – zum 200. Geburtstag

Karl Marx und die Trierer

Der kleine Karl 2013 auf großem Sockel; 2018 soll er als Geschenk der Volksrepublik China in stattlicher Größe von 5,50 m über das Volk blicken.

Nicht nur bei mir zu Hause hat er einen Ehrenplatz. In seiner Geburtsstadt Trier stand er schon 2013 klein auf großem Sockel. Nächstes Jahr zu seinem 200. Geburtstag soll er nun monumental aufgestellt werden und darüber streiten die Marx-Verehrer und Marx-Kritiker. Man streitet darüber ob überhaupt und wie groß das Standbild des berühmtesten Bürgers dieser Stadt werden soll.

Die Volksrepublik China schenkt Trier zum 200. Geburtstag von Karl Marx eine ca. sechs Meter hohe Statue des Denkers. In der Stadt hat das zu Diskussionen geführt, ob er so groß sein muss. Zwischenzeitlich hat man sich auf 5,50 m mehrheitlich festgelegt.

Zum kleinlichen Streit in Trier schrieb Zeit-Online:
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2017-03/rheinland-pfalz-trier-karl-marx-statue

Der eher konservative Trierische Volksfreund lässt in seiner Ausgabe vom 3. April 2017 den China-Professor Christian Stoffel zu Wort kommen, der in einem Interview seine Ansichten zeichnet, die aus meiner Sicht allein darauf hin zielen, einen negativen Aspekt zum Geschenk Chinas für die Stadt Trier zu Marx` 200. Geburtstag  herzuleiten. Sein letztes Ansinnen, die Größe der Statue zu reduzieren, um so die Zustimmung der Trierer Bevölkerung zu beeinflussen, ist für einen Wissenschaftler eher weniger subtil.

Ein anderer Trierer Professor hat substanziell positives zum Philosophen und der Statue geschrieben: Professor Heinz A. Ries stellt dazu fest:
“Die Chinesen sind sich ihrer internationalen Bedeutung bewusst, mit oder ohne Marx-Statue in Trier. Das chinesische Investment in Deutschland und sämtliche Handelsbeziehungen mit China werden sich nicht an der Größe der Marx-Statue orientieren. Vor einer weiteren Diskussionsrunde rund um das Statuen-Geschenk empfehle ich einen Blick in den Klassiker von Oswald von Nell-Breuning „Den Kapitalismus umbiegen“. Im Kapitel „Wir alle stehen auf den Schultern von Marx“ – dafür  liefert er eine ausführliche Begründung – findet sich auch der Satz: „Diese Scheu vor der Marxschen Terminologie ist ein deutscher >Provinzialismus<…“. Was würde der zweite große Trierer zur Diskussion um die Marx-Statue sagen?”

Zum 195. Geburtstag von Karl Marx forderte Gregor Gysi ein „unverkrampfteres Verhältnis“ der Deutschen gegenüber Marx. „Ich mag keine linke, keine mittlere und keine rechte Intoleranz. Ich möchte, dass wir uns als Gesellschaft endlich öffnen.“ Auch als Konservativer könne man stolz auf Marx sein. „Noch nie war ein deutscher Kanzler oder eine Kanzlerin am Grab von Marx in London. Warum eigentlich?“, fragte Gysi. Er gehörte zu den ersten Käufern der Marx-Figuren. Er entschied sich für die hellrote Version. „Das hat aber nichts mit meiner Bewusstseinshaltung zu tun.“

Ein Vorschlag von mir, den auch schon andere Zeitgenossen angedacht haben, wäre:
Liebe Trierer, nutzt die Gelegenheit die Universität Trier zum 200. Geburtstag von Karl Marx in Karl-Marx-Universität zu benennen. Es könnten andere, nicht nur in Deutschland, auf diese Idee kommen. Trier, als Geburtsstadt des großen Karl-Marx, ist prädistinierter als alle anderen Universitäten, die Namensgebung zu vollziehen. Hoffentlich wachen die Trierer auf und manifestieren ein großes geschichtliches Ereignis.

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