Fehlt nur noch die Kriegserklärung an Russland ?

Im Westen erscheinen sie fast alle als bekloppt; oder sind sie es schon?

Zum Beitragsbild: Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg. 
Dieser kalte Krieger hat uns gerade noch gefehlt. Der schlimmste 
Säbelrassler des militärischen europäischen Westens und 
angeblich immer noch norwegischer Politiker der sozialdemokratischen Arbeiterpartei.

Man  entschuldige meine derbe Ausdrucksweise; mir fällt leider zu den gegebenen Umständen im Zusammenhang mit dem angeblichen „Giftattentat Putins“ in London keine andere Fragestellung ein.

Die Tagesschau am 27. März brachte das Fass zum Überlaufen. Merkel in trauter Einigkeit mit Trump. Man fasst es nicht und glaubt es nicht.

Ich könnte es einfach ignorieren. Aber die Tatsache, dass die Deutschen in der Person ihrer Bundeskanzlerin im Verein mit dem seltsamen US-Präsidenten sich in die vorderste Front stellen und in blindem Westgehorsam und in bösartiger Art und Weise den russischen Präsidenten persönlich des Giftattentates bezichtigen, lässt mich vor Wut und gleichzeitig Scham hochkochen. Angeblich Indizien und nicht die Spur eines Beweises sind Grundlage dieses schmutzigen westlichen Spiels. Ausweisungen von Diplomaten sind das  neueste Spielzeug des Kalten Krieges.

Journalisten der Leitmedien spielen mit; sie müssen ja das Lied derjenigen singen, deren Brot sie essen. Dennoch gibt es auch in unserer Presselandschaft die Ausnahme vom Trend der Massennachrichten. Lutz Herden heißt er und schreibt für die Wochenzeitung „derFreitag“. Sein Beitrag: Danke EU! Danke NATO! gibt das wieder, was ich hier an dieser Stelle nicht noch einmal darstellen muss.

Hatte nicht auch Deutschland sich zu Gute gehalten, die „Brückenschlagfunktion“ des eigenen Landes nach Osten nicht gefährden zu wollen?
Deshalb fragt Lutz Herden auch:

„Warum gebärdet sich dann die Bundesregierung vor allem in der Person des neuen SPD-Außenministers wie ein Rottenführer und vorlauter Klassensprecher, der penibel darauf bedacht ist, die Spannungen mit Russland zu verschärfen, wie das seit dem Ende der Sowjetunion noch nie der Fall war?“

Hier an dieser Stelle werde ich keinen weiteren Platz verschwenden, mehr über die unsäglichen Attacken der britischen Premierministerin May rauszulassen. Die zerstörerische Politik des Brexit ist ihr Werk. Das schlimme an dieser Tatsache ist im Grunde nicht dieser Brexit sondern die vereinte Kumpanei einer Reihe von EU-Staaten, darunter auch Deutschland.

Jeden Anstand verloren
In Russland ist man verständlicherweise mehr als verärgert über den Zustand der Beziehungen Russlands zum Westen. Sie sind wegen der Skripal-Affäre nach Ansicht des russischen Außenministers Sergej Lawrow so schlecht wie lange nicht mehr. Zu Zeiten des Kalten Krieges habe man sich zumindest noch an bestimmte Regeln gehalten, sagte er in Moskau. Doch nun hätten Großbritannien und die USA jeden Anstand verloren. Sie nutzten offene Lügen und Desinformation. Mehr hierzu im Bericht der Deutschen Welle (DW)  *)

Wie bereits weiter oben beschrieben: Ich schäme mich mit Wut im Bauch!

Auch das muss man wissen:
Nach einer Umfrage der Körber-Stiftung, an der insgesamt über 2000 Menschen befragt wurden, erachten es 95 Prozent der Deutschen und 85 Prozent der Russen für wichtig oder sehr wichtig, dass sich Russland und die EU „in den nächsten Jahren politisch wieder annähern“. Eine ähnlich hohe Übereinstimmung gibt es auch im Hinblick auf die Wertschätzung der jeweils anderen Kultur. Demnach stimmten 95 Prozent der Deutschen der Aussage zu, Russland sei ein Land mit großer Tradition und Kultur. Dieses trifft aus Sicht von 86 Prozent der Russen auch auf Deutschland zu. Auch im Hinblick auf die Frage, ob die Wirtschaftssanktionen gegen Russland aufrecht erhalten werden sollten, liegen Deutsche und Russen relativ nah zusammen. 79 Prozent der Russen und 69 Prozent der Deutschen möchten, dass die Sanktionen aufgehoben werden.

Aber all das kümmert die politischen „Eliten“ (reimt sich auf Nieten) in Deutschland und Europa nicht.

*) Die Deutsche Welle (kurz: DW) ist der staatliche Auslandsrundfunk der Bundesrepublik Deutschland und Mitglied der ARD.

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3 Antworten zu Fehlt nur noch die Kriegserklärung an Russland ?

  1. Alfons Maximini sagt:

    Über Trump und May brauche ich keine Worte zu verlieren. Was die russische neuere Historie angeht neige ich eher zu einer stillschweigenden Kumpanei Putins mit den vielfältigen russischen Diensten für diese Attacke in Salisbury. Putin ist (k)ein(?) lupenreiner Demokrat (Schröder-Zitat) dass bewies er mit der Annexion der Krim und mit der stillschweigenden Beteiligung und Duldung der Ukraine-Besetzung. Seine eigenen Äußerungen in der Vergangenheit zu Agenten und Doppelagenten lässt seine Diktion überzeugend zu, dass ein Riesenreich wie Russland sich nichts aber auch gar nichts von Verrätern gefallen lässt. Als ehemaliger KGB-Angehöriger hat Putin gelernt solche Verratshandlungen auf dem Fuße oder auch langfristig zu erledigen. Wer Beweise für den südenglischen Anschlag fordert statt offen an der Aufklärung mitzuwirken, der hat hat was zu verbergen. Eine Lebensweisheit. Aber dennoch ist es schwer als Laie sich hierüber eine abschließende Meinung zu bilden. Über die Aggressionen der USA und der Nato brauche ich nicht näher einzugehen, sie sind systemimmanent.

    • Manfred Ritter sagt:

      Herr Maximini ich habe ihren Beitrag mit etwas Erstaunen gelesen. Sie unterstellen doch tatsächlich ( Ohne Beweise) Putin hätte den Giftanschlag befehligt. Dann habe ich nur eine Frage an sie : Was sollte Putin dazu animieren kurz vor der Wahl und der WM so einen Anschlag auszuführen. Sie wissen schon das dieser russische Doppelagent schon Jahre in Russland eingesessen hat . Warum sollte Russland diesen Mann austauschen um ihn in England dann zu vergiften. Allein aus diesem Grund habe ich sehr große Zweifel an den Märchenerzählungen der westlichen -Lügengemeinschaft. Waren sie schon einmal in Russland haben sie sich davon überzeugt das es in Russland so undemokratisch zu geht wie sie kundtun. Und zur Krim sollten sie sich doch etwas genauer informieren anstatt den Propaganda Slogan der Atlantik Burschenschaft zu verbreiten.
      Wenn man sich für Frieden einsetzt, sollte man keine unbewiesene Parolen verbreiten.

    • Egon Sommer sagt:

      Als Verfasser des Blogbeitrages kommt man normalerweise nicht in die Situation, auch noch einen Kommentar einzubringen. Ohne Frage bringen Kommentare zum Blog aber immer Farbe in das Thema und beleben die Argumentationen.
      In unserer multikulturellen Gesellschaft sind Meinungsunterschiede eben das Salz in der Suppe. Einheitsbrei setzen uns in der Regel die Leitmedien vor, die fast unisono den westlichen Anschauungen das Wort reden und schreiben.
      „Putin sei ein lupenreiner Demokrat“, soll der frühere Bundeskanzler Schröder gesagt haben. Das entspricht dem allgemeinen Sprachgebrauch. Man sollte das genauer nehmen und die tatsächlichen Quellen dieses Spruches kennen, der keineswegs so aus Schröders Mund gekommen ist.
      Ausnahmsweise zitiere ich hier mal den Artikel der BILD-Zeitung zu den angeblichen Schröder-Worten; denn auch ich halte den Ausspruch vom „lupenreinen Demokraten“ gegenüber Putin für überzogen.
      Die Bildzeitung zitierte Schröder am 14.02.2014 wie folgt:
      „Ich saß damals, im Jahr 2004, in Reinhold Beckmanns Sendung, und er stellte mir diese Frage: „Ist Putin ein lupenreiner Demokrat?“
      Und in diesem Augenblick habe ich nur gedacht: Wenn ich jetzt mit Nein antworte, dann hat das außenpolitische Konsequenzen. Stattdessen habe ich gesagt: „Das sind immer so Begriffe. Ich glaube ihm das und ich bin davon überzeugt, dass er das ist.“ Besser wäre natürlich gewesen, ich hätte zurückgefragt: Was ist eigentlich ein lupenreiner Demokrat? Das gibt es ja gar nicht, lupenrein demokratisch ist niemand (…)Ich relativiere meine Haltung zu Putin nicht. Und ich nehme ihm ab, dass er sich die Demokratie als seine Perspektive vorstellt, das ist meine Überzeugung aus vielen Gesprächen.“
      Diese von Schröder ausgesprochene Relativierung entspricht also nur ungefähr der von den Medien veröffentlichten Vereinfachung.
      Für Vladimir Putin gilt Schröders Relativierung besonders dann, wenn man das Vorstellungsvermögen besitzt, was es bedeutet, ein Riesenreich (über 11 Zeitzonen groß, von 24) zu regieren. Jelzin hat versucht, dieser Demokrat im westlichen Sinne zu sein und man hat gesehen, was durch den Ausverkauf russischen Staatsvermögens aus Russland geworden wäre. Ein Chaos wie es größer nicht hätte sein können. Dafür hätte der westliche Kapitalismus schon gesorgt. Die russische Bevölkerung wusste um die Ziele westlicher Einflussnahme auf die Reichtümer Russlands. Deshalb wählten auch 76 Prozent Putin für weitere sechs Jahre zu ihrem Präsidenten.
      Auch die Begrifflichkeit „Verräter“ in Zusammenhang mit Putin und dem Giftattentat in Salesbury zu bringen, ist angesichts der Größe und Bedeutung Russlands und der daraus wachsenden Regierungsaufgabe nicht angebracht. Russland und somit Putin haben wichtigere Aufgaben, als Exilagenten in Großbritannien zu eliminieren. Die westlichen Klischees vom bösen KGB werden immer gebraucht, wenn sonst nichts mehr greift. Und, wenn man es so betrachtet, sind westliche Geheimdienste nicht weniger verbrecherisch als es der damalige KGB gewesen sein soll? In Bösartigkeit und Hinterhältigkeit stehen die westlichen Geheimdienste in meinen Augen heutzutage den russischen in nichts nach, sie sind eher noch verwerflicher, wovon die angezettelten Kriege und Feindseligkeiten zeugen. Dazu gehört nicht zuletzt auch die von Alfons Maximini Russland zugeordnete Ukraine-Krise, die nachweislich vom amerikanischen CIA angezettelt worden ist. Für Russland war sowohl die Krim-Rückführung (um den Begriff Annexion zu meiden) als auch die nicht offizielle Einmischung in der Ostukraine ein Schutzschild vor amerikanischer Einflussnahme, insbesondere auf der Krim. Denn jeder, der nur im geringsten strategisch denken kann, weiß, dass ein glatter Übergang der Ukraine in die Nato ein direkter Zugang der Nato zur Krim und somit von der bisher russisch dominierten Schwarzmeerseite gewesen wäre. Putin ist nun mal ein außerordentlicher Stratege, der voraussah, was der Westen bezweckte.

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