Auch ich*) bin Papst

Nicht als Person, aber im Geiste

«Der Krieg ist dann zu Ende, wenn die Waffenhändler ihre Quote erreicht haben und die Betonhändler meinen, es wäre jetzt an der Zeit, dass sie die Bühne betreten.»
Dieses Zitat aus der französischen Satire-Zeitung Charlie Hebdo hat INFOsperber-Autor Helmut Scheben am 11.03.2024 in einem Kommentar verwendet, um den Zusammenhang von Lieferungen deutscher Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine perspektivisch zu beschreiben.
Nicht ohne besonderen Grund hat nun auch der deutsche Bundeskanzler doch mal Stärke gezeigt und der Sache (vorläufig???) ein Ende bereitet. Aber dennoch geben gewisse dümmste Kreise in Deutschland nicht ihre Forderungen nach Taurus-Lieferungen auf und fletschen weiter die Zähne. Und die Medien tanzen weiter um das goldene Kalb mit Kriegsgeschrei und heizen zum Krieg ein.

Mediengezerre auch in der Region
“Ein Fehlbarer irritiert mit Plaudereien zum Krieg”. (Link wegen Bezahlsperre entfernt)
Mit dieser billigen Titelzeile hat sich nun auch der Trierische Volksfreund in das Papst-Bashing von Politik und Medien eingemischt. Der Quasselartikel des dpa-Journalisten Christoph Sator von heute, 13.03.2024, ist sehr darum bemüht, die gewichtigen Worte von Papst Franziskus im Sinne der westlichen kriegsstützenden Schwadroneure umzudeuten.

Der “Anführer” von 1,3 Milliarden Christen in dieser Welt hat zum Ukrainekrieg die Worte gebraucht, die einigen der deutschen und europäischen katholischen Christen den Schaum der Wut aus dem Mund triefen ließ. Wer die Papstworte noch nicht kennt, darf hier für 1:30 Minuten reinhören.

Papst Franziskus im Interview mit dem schweizerischen SRF. Bild: Screenshot SRF-Video
Video startet hier oder durch Mausklick auf das Bild

Wohltuend heben sich die Worte von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (Meinungsabweichler in der CDU) über das westliche Waffen- und Kriegsgetümmel ab. Trotz der meist penetranten üblichen Behauptungen und Nachfragen der Interviewer vermag es Kretschmer seinen Standpunkt in deutlicher Art und Weise zu behaupten. Auch er ist in diesem Sinne “Papst”.

Michael Kretschmer im “WELT”-Interview. „Man hat zwei Jahre versucht, das militärisch zu lösen. Jetzt muss man andere Wege versuchen“ Stand: 12.03.2024 Dauer 8 Min
CDU-Chef Friedrich Merz hat den Aufruf des Papstes an die Ukraine zu Verhandlungen mit Russland kritisert. Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) stellt sich hinter den Pontifex: Man müssen den „Ukraine-Krieg anhalten, um ein Schutzbündnis in Europa zu schaffen“. Bild: Sreeenshot WELT-Video
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Wenn man BILD und Glotze in Deutschland ignoriert, bleiben dennoch genügend Quellen offen, die zumindest näher über die tatsächlichen Begebenheiten um den Ukrainekrieg berichten; auch wenn sie eher der westlichen Berichterstattung ähneln. So auch in der schweizerischen NZZ (Neue Zürcher Zeitung) Siehe hier!

*) Blogger Egon Sommer

Passend in den NachDenkSeiten(NDS) zum vorstehenden Beitrag:

„Putins Papst“: Journalisten und Politiker finden Waffenstillstand „entsetzlich“

Siehe auch die beachtenswerte Textpassage im Artikel der NDS:
Das moralische Auftrumpfen der grünen, schwarzen und gelben Sofa-Soldaten

Kiesewetter. Bild: Wikipedia (cropped)

Deutschland heute:
“Unglaublich, das Oberhaupt der katholischen Kirche stellt sich auf die Seite des Agressors. Wie traurig! Papst fordert von UKR „weiße Fahne zu hissen + ein Ende des russ. Angriffskrieges auszuhandeln“. Er liefert Putin Blaupause für weiteres Vorgehen.”
Roderich Kiesewetter, MdB und Mitglied der CDU (Christlich Demokratische Union Deutschlands) bei X.

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