Wohin steuert der Ukrainekrieg?

In ein schnelles Ende, wenn die europäischen Verbündeten die Marschbefehle aus den USA verweigerten

Wenn es um Meinungen und/oder Pseudowissen zu der russisch-ukrainischen Auseinandersetzung geht, muss man die westlichen Standpunkte ausblenden. Denn, wie es der US-amerikanische Politikwissenschaftler John Mearsheimer richtig beschreibt, sind die Seiten fest zugeordnet. Seine Worte drücken es so aus:

„Wenn wir über den Westen sprechen, meinen wir in erster Linie die Vereinigten Staaten, denn die europäischen Verbündeten erhalten ihre Marschbefehle aus Washington, wenn es um die Ukraine geht.“

Prof. Dr.(Ph.D.) John Mearsheimer. Bild Screenshot youtube-Video

Dies dürfte in dem zweiteiligen Beitrag, den der renommierte Wissenschaftler kürzlich für die deutsche Monatszeitschrift Cicero verfasst hat, den Tatsachen sehr nahe kommen und bis zur endgültigen Tatsachenfeststellung gelten. Die Auseinandersetzung Russlands mit dem Westen und der ausblutenden leidtragenden Ukraine als Prellbock, kommen den US-amerikanischen strategischen Plänen in jeder Hinsicht entgegen.

Die umfassenden Perspektiv-Cicero-Artikel von John Mearsheimer sind hier nachfolgend verlinkt:

Die Dunkelheit vor uns, Teil 1, vom 03.07.2023 und

Die Dunkelheit vor uns, Teil 2, vom 04.07.2023

Man kann d.h., man muss Mearsheimer zu Gute halten, den zweiteiligen Cicero-Beitrag unter dem Aspekt verfasst zu haben, dass die Unwägsamkeiten kriegerischer Auseinandersetzungen nie zukunftsweisend, eher als zukunftserhoffend zu verstehen sind.

Bereits im März 2022, also unmittelbar nach Beginn der russischen Intervention in der Ukraine (24.02.2022) schrieb Mearsheimer in dem schweizerischen Wochenmagazin „Die Weltwoche“ über die Ursachen des Ukraine-Krieges und dessen wahrscheinlichem Ausgang“.

Es ist selbstredend, wenn seine Aussagen, die dem Weltwoche-Artikel vom 14.05.2022 entlehnt sind, mit seinen heutigen fast identischen Inhalten vom 3. und 4.07 2023 übereinstimmen.

Geostratege Mearsheimer: Der Westen trägt eine Hauptverantwortung für das Ukraine-Desaster. Die Strategie der Amerikaner verschlimmert die Lage. Am Ende dürften die Russen gewinnen

John J. Mearsheimer

Wer ohne Scheuklappen lebt, sollte die Artikel einfach lesen und mit seiner eigenen persönlichen Sicht der Dinge vergleichen. Für US- und NATO-gläubige Gutbürger, die angstfrei die westlichen milliardenschweren Kriegslieferungen an die Ukraine befürworten, sind die o.g. Mearsheimer-Gedanken vielleicht Anlass für neue Überlegungen über das europäische und deutsche Gebahren zum Konflikt.

Für europäische diplomatische Pseudoversuche, Wege aus dem Konflikt zu finden, gilt Mearsheimers geflügelter Teilsatz: […], denn die europäischen Verbündeten erhalten ihre Marschbefehle aus Washington, wenn es um die Ukraine geht.“
Vielleicht hat das mittlerweile auch der letzte Deutsche bemerkt; traut sich aber nicht, über die Wahrheit nachzudenken, geschweige denn, darüber zu reden.

Einen erneuten Hinweis und weitere Empfehlung auf das Buch von Michael Lüders „MORAL ÜBER ALLES? – Warum sich Werte und nationale Interessen selten vertragen. möchte ich an dieser Stelle geben. Es sind die Wahrheiten zum Zeitgeschehen sowohl aus amerikanischer Sicht (Mearsheimer) und deutscher Sichtweise (Lüders) als Mittel zur Sortierung und Einordnung der täglichen westlichen Berichterstattung. Nur nichts Falsches sagen; es könnte ja als Wahrheit zurückkommen.

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